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Eltern lassen Down-Syndrom-Kind in Thailand zurück Leihmutter will Gammys Schwester zurück

Sri Racha · Der Fall des am Down-Syndrom leidenden Gammy, der von seinen Eltern bei der Leihmutter in Thailand zurückgelassen wurde, hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Inzwischen kam heraus: Sein leiblicher Vater soll ein verurteiler Sextäter sein. Die Leihmutter hat nun erklärt, dass sie auch Gammys Schwester gern zurückhätte.

Das ist Baby Gammy
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Die mit einem am Down-Syndrom leidenden Baby zurückgelassene thailändische Leihmutter würde auch dessen Zwilling bei sich aufnehmen. Sie wäre glücklich, wenn die gesunde Zwillingsschwester des kleinen Gammy zurückgebracht würde, erklärte die 21-jährige Pattaramon Chanbua, die den Jungen bei sich aufgenommen hatte, nachdem ihn seine biologischen Eltern aus Australien im Stich gelassen hatten.

Sie äußerte sich besorgt über Berichte, wonach der biologische Vater der beiden Kinder ein verurteilter Sexualstraftäter sein soll.

Der australische Fernsehsender "Nine Network" berichtete am Dienstag, der australische Vater von Gammy und seiner Schwester sei wegen Pädophilie verurteilt worden. Ein Polizist sagte der Nachrichtenagentur AP, der Mann sei ein verurteilter Sexualstraftäter.

Die junge Verkäuferin Pattaramon hat zwei eigene Kinder und kümmert sich seit der Geburt im Dezember auch um Gammy, der neben dem Down-Syndrom noch an einem Herzfehler leidet. Ihren Angaben zufolge lehnte der Vater der Kinder Gammy ab und nahm nur dessen gesunde Zwillingsschwester mit nach Australien zurück.

Der Fall hat in Thailand und Australien große Aufmerksamkeit erregt. Pattaramon sagte zunächst, es sei ihr recht, dass Gammys Zwillingsschwester bei den australischen Eltern bleibe, denen sie als Leihmutter diente.

Doch die Berichte über die Vergangenheit des Vaters der Kinder hätten Zweifel aufkommen lassen, sagte sie bei einer Pressekonferenz. "Als ich die Nachricht gehört habe, war ich schockiert", sagte Pattaramon. Sie könne aber derzeit nicht viel zu der Angelegenheit sagen. Sie wolle es dem Gesetz überlassen, um zu sehen, ob sie Gammys Schwester zurückbekommen könne.

"Sie war in meiner Gebärmutter"

Die Frau erzählte auch von ihrer sentimentalen Bindung zu dem kleinen Mädchen. "Ich will sie zurück, weil sie mein Baby ist. Sie war in meiner Gebärmutter", sagte sie. Den sieben Monate alten Gammy werde sie dem australischen Paar nicht überlassen, erklärte Pattaramon weiter. "Niemals. In keinster Weise."

Die australischen Eltern der Kleinen haben sich bislang nicht öffentlich zu dem Fall geäußert, der Aufsehen erregte, weil es so aussah, als ob das Paar seiner Verantwortung nicht nachgekommen war, indem es nicht beide Kinder nach Hause mitgenommen hatte. Der australische Sender ABC berichtete, dass Gammys biologischer Vater bestritten habe, seinen Sohn absichtlich in Thailand zurückgelassen zu haben. Er habe nicht gewusst, dass seine Tochter einen Zwilling habe, erklärte er demnach.

Pattaramon hat erklärt, dass sie noch nicht die vollständige Summe erhalten habe, die ihr für ihre Leihmutterschaft zugesagt worden sei. Im Rahmen einer Online-Kampagne der australischen Wohltätigkeitsorganisation Hands Across the Water würden seit dem 22. Juli mehr als 215 000 Dollar zur Unterstützung des kleinen Gammy gesammelt.

(ap)
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