Ebola-Epidemie Sierra Leone erklärt nationalen Notstand

Freetown · Wegen der sich ausbreitenden Ebola-Epidemie hat Sierra Leones Präsident Ernest Bai Koroma den nationalen Notstand erklärt. Das Virus stelle sein Land vor "außerordentlichen Herausforderungen", sagte Koroma am Donnerstag in einer vom Fernsehen übertragenen Rede an die Nation.

 Eine Szene von einem Grenzübergang zwischen Liberia und Sierra Leone.

Eine Szene von einem Grenzübergang zwischen Liberia und Sierra Leone.

Foto: dpa, nb lb

Der nationale Notstand ermögliche es, eine "robustere Strategie" im Umgang mit der tödlichen Krankheit zu verfolgen. Alle müssten zusammenstehen, um die Wahrheit zu verbreiten, sagte Koroma weiter: "Ebola existiert, und wir müssen seine Ausbreitung stoppen."

Um sich dem Kampf gegen die Epidemie zu widmen, sagte der Präsident seine Teilnahme am US-Afrikanischen Gipfel in der kommenden Woche in Washington ab. Er werde stattdessen an einem regionalen Krisengipfel zu Ebola nach Guinea reisen, an dem neben den betroffenen Ländern Sierra Leone, Liberia und Guinea auch die Elfenbeinküste teilnehmen will.

Mit einer Reihe von Maßnahmen will Koroma nach eigenen Angaben die Krankheit in seinem Land stärker als bisher bekämpfen. Von dem Virus betroffene Gebiete sollen demnach unter Quarantäne gestellt, alle öffentlichen Zusammenkünfte untersagt werden. In den Brennpunkt-Gebieten sollen alle Häuser nach Patienten oder Bewohnern mit verdächtigen Symptomen durchsucht werden.

Die Maßnahmen gelten zunächst für 60 bis 90 Tage. Minister und andere Regierungsvertreter forderte Koroma auf, ihre Auslandsreisen auf "absolut notwendige Verpflichtungen" zu beschränken. Zudem rief der Präsident die Menschen auf, am kommenden Montag zu Hause zu bleiben.

(DEU)
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