Obdachlose sollten abgeschreckt werden Lidl-Mitarbeiter in Schweden vergiften Lebensmittel

Stockholm (RPO). Wer kommt auf eine solch perfide Idee: Die deutsche Supermarktkette Lidl hat sich in Schweden dafür entschuldigt, dass Mitarbeiter einer Filiale abgelaufene Lebensmittel vergiftet hatten. In einem Lidl-Supermarkt hätten die Mitarbeiter über "einen kurzen Zeitraum" Reinigungsmittel über weggeworfene Produkte geschüttet, um zu verhindern, dass in den Mülltonnen nach Lebensmitteln gesucht werde.

 Lidl muss für die Bespitzelung der eigenen Mitarbeiter zahlen.

Lidl muss für die Bespitzelung der eigenen Mitarbeiter zahlen.

Foto: ddp, ddp

Dies erklärte der Chef des Unternehmens in Schweden, Mathias Kivikoski, am Donnerstag. Lidl bedaure dies "zutiefst". Das Handeln der Mitarbeiter werde von Lidl nicht "empfohlen oder erlaubt", sagte Kivikoski.

Zuvor hatte die Zeitung "Mitt i Solna" berichtet, dass Mitarbeiter einer Lidl-Filiale am Rand der Hauptstadt Stockholm in der vergangenen Woche damit begonnen hatten, Reinigungschemikalien über abgelaufene Lebensmittel zu schütten. Sie hätten so Obdachlose davon abhalten wollen, die Müllcontainer des Supermarkts nach Essbarem zu durchsuchen. Dem Bericht zufolge verschwanden Lebensmittel aus den Mülltonnen, obwohl die Lidl-Angestellten auf Schildern vor den Chemikalien gewarnt hatten. Stockholms Obdachlosenorganisation kritisierte die Aktion als "verrückt".

(afp)
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