Londoner Stadtteil Hackney Obdachlose müssen Strafe zahlen, wenn sie auf der Straße schlafen

London · In London sorgt eine Verordnung zum Verhalten auf öffentlichen Plätzen für tiefen Unmut. Danach sollen auch Obdachlose zu Strafzahlungen in Höhe von bis zu tausend Pfund (gut 1360 Euro) gezwungen werden. "Auf der Straße zu schlafen" ist nach der neuen Regelung nämlich verboten.

 Im Londoner Stadtteil Hackney sollen Obdachlose eine Strafe zahlen, wenn sie auf der Straße schlafen. Im Internet gibt es eine Petition dagegen.

Im Londoner Stadtteil Hackney sollen Obdachlose eine Strafe zahlen, wenn sie auf der Straße schlafen. Im Internet gibt es eine Petition dagegen.

Foto: dpa, dna lre

Bis Mittwochnachmittag unterzeichneten im Internet bereits über 30.000 Menschen eine Petition, die den Stopp der Diskriminierung von Obdachlosen im nördlichen Londoner Stadtteil Hackney fordert.

Seit Ende Mai ist dort eine sogenannte Public Space Protection Order in Kraft. Damit ist es auf öffentlichen Plätzen unter anderem verboten, "zu betteln, Alkohol zu trinken, sich asozial zu verhalten" sowie "auf der Straße zu schlafen". Wer dagegen verstößt, kann mit Strafen in Höhe von hundert Pfund belangt werden, wer diese nicht zahlt, kann von einem Gericht zur Zahlung von tausend Pfund verdonnert werden.

Die Initiatoren der Petition bezeichneten es als "absurd", einen Obdachlosen zu derartigen Strafen zu verurteilen. Der Text fordert, dass niemand für das "Verbrechen" bestraft werden dürfe, "kein Dach über dem Kopf zu haben". Die Stadtverwaltung verteidigte die Anordnung und versicherte, diese werde als letzter Ausweg betrachtet und sei für wiederholte Verstöße gedacht.

(AFP)
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