Flüchtlingsdrama Boot mit etwa 250 Insassen geht vor libyscher Küste unter

Tripolis · Nach einem neuen Flüchtlingsdrama im Mittelmeer haben Rettungskräfte nach dutzenden Vermissten gesucht. 36 Menschen, darunter eine Schwangere, sollen gerettet worden sein.

Vor der libyschen Küste ist ein Boot mit 250 afrikanischen Flüchtlingen gekentert. Dutzende Menschen seien ums Leben gekommen, erklärte die libysche Küstenwache am Montag. Nach ihren Angaben wurden zunächst 36 Afrikaner gerettet, darunter eine Schwangere und zwei weitere Frauen. Das Unglück geschah demnach rund 18 Kilometer vor der Küste des Bezirks Tadschura unweit der Hauptstadt Tripolis. Libyen gilt seit 2011 als politisch instabil und entwickelt sich immer mehr zur Durchgangsstation für Flüchtlinge aus den afrikanischen Staaten südlich der Sahara auf dem Weg nach Europa.

Im südlichen Mittelmeer ertrinken immer wieder Flüchtlinge, die mit wenig seetüchtigen Booten die gefährliche Überfahrt in Richtung Europa wagen. Erst Ende August wurden in Libyen die Leichen von 170 Flüchtlingen aus einem verunglückten Schiff geborgen.

Angesichts der instabilen politischen Lage im Land ist Libyen zu einer Drehscheibe des illegalen Menschenschmuggels in Richtung Europa geworden. Experten befürchten, dass die Zahl der Flüchtlinge angesichts der Krise in Libyen weiter ansteigen wird.

(DEU)
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