Malaysia Airlines: Flug MH370 wie vom Erdboden verschluckt Schon mehrere Flugzeugunglücke wurden nie aufgeklärt

Tag für Tag jagen die Ermittler auf der Suche nach der verschollenen Boeing 777 neuen Hinweisen nach. Schon eine Woche ist die Passagiermaschine mit allen 239 Insassen wie vom Erdboden verschluckt. Doch in der Geschichte der Luftfahrt sind unerklärliche Unglücke nichts Unbekanntes.

Flug MH370: Acht weitere mysteriöse Flugzeug-Unglücke
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Flug MH370: Acht weitere mysteriöse Flugzeug-Unglücke

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Foto: dpa, uw

Sechs Tage, nachdem das Flugzeug vom Radar verschwand, setzen die Suchtrupps derzeit verstärkt auf eine Spur nach Westen. Trotz des Dementis aus Malaysia hält sich bei dem verschwundenen Flugzeug die Theorie, dass die Maschine Hunderte Kilometer von ihrem Kurs abwich und Richtung Indischer Ozean flog.

Indien hat drei Schiffe und drei Flugzeuge oder Hubschrauber in die Region zwischen Thailand und den Andamanen-Inseln geschickt, wie ein Regierungsbeamter am Freitag in Neu Delhi sagte.

Ob sie dort fündig werden, bleibt offen. Noch immer gibt es trotz aller technologischen Mittel keine konkreten Hinweise auf Trümmerteile. Das Verschwinden bleibt auch am Tag sechs der Suche ein ungelöstes Rätsel. Nicht das erste in der Geschichte der Luftfahrt. Acht bis heute rätselhafte Fälle beschreiben wir hier in unserem Rückblick.

Beim Flug MH370 hoffen Angehörige und Ermittler noch, bald fündig zu werden. Schließlich gibt es regelmäßig neue Theorien und Hinweise.

Gezielt Richtung Westen Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf Insider aus Ermittlerkreisen, die Maschine sei gezielt Richtung Westen geflogen. Darauf deuteten angeblich Daten der malaysischen Streitkräfte hin. Eine Maschine, bei der es sich um Flug MH370 von Malaysia Airlines handeln solle, sei zwischen Luftfahrt-Wegemarken über dem Andamanischen Meer westlich von Malaysia aufgetaucht.Die Punkte würden von Verkehrsflugzeugen auf dem Weg in den Nahen Osten oder nach Europa genutzt.

Hinweis auf Sabotage Das sei ein Hinweis, dass die Boeing 777 bewusst in das Gebiet gesteuert worden sei. Die Ermittlungen konzentrierten sich nun auf Sabotage oder eine Entführung. Den Insidern zufolge hat die Regierung Daten der Nachbarländer Thailand, Indonesien und Indien angefordert, um weitere Hinweise auf das Flugzeug zu finden. Die Suche werde verstärkt.

Suche verlagert sich in Indischen Ozean Nach Informationen des US-Senders CNN haben die USA ihren Zerstörer "USS Kidd" vom Südchinesischen Meer, wo zunächst die Absturzstelle der Maschine vermutet wurde, in den Indischen Ozean verlegt. In einer beispiellosen internationalen Suchaktion sind Dutzende Flugzeuge und Schiffe seit vergangenem Samstag im Einsatz, um das Malaysia Airlines-Flugzeug zu finden.

Vietnam stuft Suche zurück Vor dem Hintergrund der neuen Informationen fuhr Vietnam seine Suche allerdings zurück. Sollte die Maschine tatsächlich noch mehrere Stunden in der Luft geblieben sein, wäre es möglich, dass sie deutlich außerhalb des vietnamesischen Luftraums niederging. Die Suchoperation werde nicht länger als "dringend" eingestuft, sagte der Sprecher des Rettungskomitees am Freitag. Daher würden statt fünf nur noch drei Flugzeuge für die Suche nach Flug MH370 eingesetzt.

Bericht über Signale an Satelliten Das "Wall Street Journal" untermauerte seine vom malaysischen Verkehrsminister dementierten Recherchen, dass die Maschine noch Stunden nach der letzten Radarerkennung Signale sandte. Malaysische Satelliten hätten die "Pings" aufgefangen, berichtete die Zeitung am Freitag unter Berufung auf Ermittler. Das bedeute, dass die Maschine Stunden nach dem Verschwinden noch intakt war. Der Verkehrsminister sagte hingegen, dass es solche Signale nicht gegeben habe. Boeing wollte sich auf die Nachfrage der Zeitung nicht äußern, wie das Blatt schreibt.

"Ereignis" am Meeresboden Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua nährte hingegen ursprüngliche Vermutungen, dass das Flugzeug doch im Osten zwischen Malaysia und Vietnam ins Meer stürzte. Demnach haben chinesische Forscher ein "Ereignis" am Meeresboden gemessen und dies als eine mögliche Spur zu der seit fast einer Woche verschollenen Boeing gewertet.

Eineinhalb Stunden nachdem der Kontakt zu dem Flug MH370 am Samstag abgebrochen war, hatten die Seismologen und Physiker die vermeintliche Besonderheit auf dem Meeresboden registriert. Die Wissenschaftler von der Universität für Wissenschaft und Technologie sagten, dass das "Ereignis" von einem in das Meer gestürzten Flugzeug ausgelöst worden sein könnte.

(pst)
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