Vermisste Maschine der Malaysia Airlines Flug MH370: Wütende Angehörige stürmen Presseraum

Kuala Lumpur · Schon fast zwei Wochen ist es her, dass das malaysische Flugzeug verschwand - und noch immer herrscht bei der Suche vor allem Chaos. Während weiter teils widersprüchliche Informationen verbreitet wurden, stürmten am Mittwoch wütende Angehörige chinesischer Passagiere einen Presseraum der malaysischen Behörden in Kuala Lumpur. Thailand gab seinerseits die Registrierung eines "unbekannten Flugzeugs" vor zwölf Tagen bekannt.

Flug MH370: Chinesische Angehörige stürmen Presseraum
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Etwa eine Handvoll Chinesen stürmte den Pressesaal in einem Hotel in der malaysischen Hauptstadt, wo täglich die Pressekonferenz zu dem Fall stattfindet. Schreiend und weinend enthüllten sie ein Spruchband mit der Forderung "Gebt uns unsere Familien zurück". Sie warfen der malaysischen Regierung vor, Informationen zurückzuhalten. "Sie geben uns jeden Tag andere Informationen", beschwerte sich eine Frau. "Wo ist das Flugzeug? Wir halten es nicht mehr aus."

"Gebt uns unsere Familien zurück"

Die Suche nach Flug MH370, der am 8. März kurz nach seinem Start in Kuala Lumpur Richtung Peking von den Radarschirmen verschwand, ist bislang erfolglos geblieben. An Bord der Maschine der Malaysia Airlines waren 239 Passagiere, darunter 153 Chinesen, und zwölf Besatzungsmitglieder.

Zu Beginn seiner Pressekonferenz äußerte der malaysische Verkehrs- und Verteidigungsminister Hishamuddin Hussein Verständnis für die hochkochenden Emotionen. "Wir tun unser Bestes", versicherte er. Zum Stand der Ermittlungen sagte er, eine Überprüfung der Profile der Passagiere habe nichts Verdächtiges ergeben. Alle Länder mit Ausnahme der Ukraine und Russlands hätten die Ergebnisse der Überprüfungen übermittelt. Unter den Passagieren waren zwei Ukrainer und ein Russe.

Von dem Flugsimulator, der im Haus des malaysischen Piloten gefunden wurde, wurden nach Angaben des Ministers Daten gelöscht. Experten versuchten, diese wieder herzustellen, sagte Hishamuddin. Sowohl im Haus des Flugkapitäns Zaharie Ahmad Shah als auch im Haus von Ko-Pilot Fariq Abdul Hamid hatten Ermittler einen Flugsimulator gefunden. Weil die Kommunikationssysteme an Bord des vermissten Flugzeugs absichtlich abgeschaltet wurden und offenbar auch bewusst die Flugroute geändert wurde, konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Piloten.

Probleme bei der Koordinierung der Suche eingeräumt

Hishamuddin räumte indes Probleme bei der Koordinierung der Suche ein. Teilweise stehe noch die "diplomatische Genehmigung zum Beginn der Einsätze" aus. Zuvor hatte Indonesien eingeräumt, es habe erst jetzt Australien, Japan, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Malaysia die Überflugrechte für Aufklärungsflüge gewährt. Die Zeit drängt: Nur bis zu 30 Tage nach dem Verschwinden eines Flugzeugs kann der Flugschreiber Signale aussenden.

Auf schleppende Aufklärung deutet auch die Tatsache hin, dass die thailändische Luftwaffe erst am Mittwoch mitteilte, sechs Minuten nach dem letzten Funkspruch der Maschine sei ein "unbekanntes Flugzeug" registriert worden. Dieses sei jedoch nicht als Bedrohung eingestuft worden, sagte Luftmarschall Monthon Suchookornat. Die Maschine flog demnach über dem Südchinesischen Meer in südwestliche Richtung, bevor sie Richtung Kuala Lumpur umkehrte.

Berichte von den Malediven, wo Bewohner einer abgelegenen Insel am Tag des Verschwindens von Flug MH370 ein tieffliegendes Flugzeug gesehen haben wollen, wiesen sowohl Malaysia als auch die Malediven selbst als falsch zurück.

(AFP)
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