Retter verbreiten wenig Hoffnung Signale bei Suche nach Flug MH370: Hoffnung auf ein "Ping"

Ein australisches Suchschiff empfängt Signale, die von der vermissten Malaysia-Airlines-Maschine stammen könnten. Doch für die Retter gilt: Bloß nicht zu viele Hoffnungen machen.

Rettungsmannschaften suchen nach verschollener Boeing
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Wie eine Nadel im Heuhaufen finden, so wird die Suche nach dem verschollenen Flug MH370 oft verglichen. Doch in Wahrheit ist es viel schwieriger: "Wir versuchen immer noch zu klären, wo der Heuhaufen eigentlich ist", sagte etwa der Chef der australischen Luftwaffe, Mark Binskin, eine Woche nach dem Verschwinden der Malaysia-Airlines-Maschine am 8. März mit 239 Menschen an Bord.

Einen Monat später scheint es zumindest Klarheit über den "Heuhaufen" zu geben. Etwa 1680 Kilometer westlich der Stadt Perth durchkämmt das australische Schiff "Ocean Shield" systematisch eine etwa 23 Quadratkilometer große Fläche im Indischen Ozean. Das ist weitaus überschaubarer als das mehr als 200 000 Quadratkilometer große Suchgebiet insgesamt. Dort hatte das Schiff am Samstag zweimal Signale aufgefangen, die denen eines Flugschreibers entsprechen. "Das ist die bislang vielversprechendste Spur", sagte der Koordinator der Suchaktion, Angus Houston, in Perth.

Einmal habe man das Signal mehr als zwei Stunden lang empfangen, sagte Houston. Und Kommodore Peter Leavy von der australischen Marine erklärte: "Wenn das Signal da draußen ist und es immer noch sendet, dann bin ich relativ optimistisch, dass wir es finden können." Die "Ocean Shield" ziehe Mikrofone in einer Tiefe von 3000 Metern hinter sich her. Damit könnten Signale vom Ortungssender der Blackbox aufgefangen werden.

Die Suche ist technisch und logistisch sehr aufwendig, und die Zeit ist nicht auf der Seite der Suchmannschaften. Die Batterien für den Flugdatenschreiber und den Stimmrekorder von MH370 nähern sich dem Ende ihrer Lebenszeit von etwa 30 Tagen.

Sollten die Spezialgeräte auf der "Ocean Shield" die Blackbox lokalisieren, planen die Suchmannschaften, ein unbemanntes U-Boot zum Meeresgrund zu schicken, um nach dem Flugzeugwrack zu suchen. Im fraglichen Suchgebiet ist der Ozean nach Angaben von Houston etwa 4500 Meter tief.

Es könnte allerdings noch Tage dauern, bis die Geräte auf der "Ocean Shield" eine Position bestimmen können, falls sie überhaupt nochmals Signale auffangen. Am Ende jedes Suchdurchlaufs entlang eines Rasters im Suchgebiet dauert es drei Stunden, um das Mikrofonkabel wieder einzuziehen, das Schiff zu wenden und einen neuen Suchdurchlauf zu beginnen.

Dass bislang keine schwimmenden Wrackteile gefunden wurden, mache die Suche nach dem Unglücksflug noch ungewöhnlicher, erklärte Houston. "Bei anderen Suchen dieser Art kann das Suchgebiet durch Wrackteile auf der Meeresoberfläche eingeschränkt werden und das abgestürzte Flugzeug letztendlich gefunden werden." Ohne die Trümmer gebe es keine Bestätigung, dass man auf der richtigen Fährte sei.

(dpa)
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