Flugzeug-Absturz in Mali Opfer werden nach Frankreich gebracht

Algier/Paris · Was ist die Ursache des Flugzeugunglücks von Mali? Noch rätseln die französischen Ermittler. Können die Flugschreiber Aufschluss geben?

Mali: Bilder vom Trümmerfeld nach Absturz der Air-Algerie-Maschine
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Bilder vom Trümmerfeld nach Absturz der Air-Algerie-Maschine

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Soldaten der UN-Mission in Mali haben den zweiten Flugdatenschreiber der verunglückten Maschine der Air Algerie gefunden. Das teilte die Friedensmission über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Frankreichs Präsident Francois Hollande empfing am Samstag die Angehörigen der 54 französischen Toten im Elysse-Palast und informierte sie über die Lage, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Mali: Trauer nach Absturz der Air-Algerie-Maschine
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Trauer nach Absturz der Air-Algerie-Maschine

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Nach dem Flugzeugabsturz mit 118 Toten hat Frankreichs Regierung eine dreitägige Trauerbeflaggung an allen öffentlichen Gebäuden angeordnet. Ab Montag sollten die Fahnen auf Halbmast hängen. Die Leichen aller Flugzeuginsassen, darunter 54 Franzosen und vier Deutsche, würden nun nach Frankreich gebracht.

Das Flugzeug vom Typ McDonnell Douglas MD-83 war in der Nacht zum Donnerstag auf dem Weg von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou nach Algier über Mali abgestürzt. Erst einen Tag später wurde das Wrack in der Nähe der Grenze zu Burkina Faso entdeckt.

Deutsche arbeitete für die GIZ

Bei den Deutschen handelt es sich um die Familie einer Frau, die in Burkina Faso für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) tätig war. Die Maschine war 50 Minuten nach dem Start in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, abgestürzt — möglicherweise wegen schlechten Wetters.

Die US-Regierung kondolierte am Samstag: "Wir sprechen allen, die an Bord des Air-Algerie-Flugs 5071 ihre Lieben verloren haben, unser tief empfundenes Beileid aus", heißt es in einem Statement des Weißen Hauses.

Schwere Flugzeugunglücke seit 2001
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Schwere Flugzeugunglücke seit 2001

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Foto: AFP

Als Reaktion auf die jüngsten Flugzeugabstürze fordert die Pilotengewerkschaft Cockpit neue internationale Sicherheitsregeln und mehr Vorsicht beim Überfliegen von Krisenherden. "Es müssen auf internationaler Ebene Instrumentarien geschaffen werden, die einen vergleichbaren Standard gewährleisten, so dass sich der wirtschaftliche Druck nicht zu sehr auf Sicherheitsentscheidungen auswirkt", sagte Sprecher Jörg Handwerg der "Leipziger Volkszeitung".

Inzwischen werde "bis runter zum absoluten gesetzlichen Minimum abgebaut, gespart, reduziert". Dem gelte es etwas entgegensetzen, "wenn wir nicht eine Zunahme an Unfällen sehen wollen".

Innerhalb weniger Tage sind im internationalen Luftverkehr zuletzt drei Flugzeuge verunglückt. Beim mutmaßlichen Abschuss einer Boeing der Malaysia Airlines starben am 17. Juli in der Ostukraine 298 Menschen. Nach der Bruchlandung eines Flugzeugs der taiwanesischen Airline Transasia am 23. Juli in Taiwan gab es 48 Tote. Es folgte der Absturz der Air-Algerie-Maschine mit 118 Menschen an Bord.

(dpa/afp)
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