Spanische Exklave in Nordafrika Mehr als 100 Menschen gelingt Flucht nach Ceuta

Madrid · Es ist der erste Massenansturm in diesem Jahr auf Ceuta: Mehr als 100 Menschen gelingt von Marokko aus die Flucht in die spanische Nordafrika-Exklave.

 Einige der Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Ceuta.

Einige der Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Ceuta.

Foto: dpa, apc lb

Insgesamt 101 Flüchtlingen war es am Samstag gelungen, nach Ceuta zu kommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Efe unter Berufung auf die Behörden berichtete, waren an dem Massenansturm rund 250 Afrikaner beteiligt. Die Flüchtlinge — allesamt Männer — hätten die guten Seebedingungen ausgenutzt, um vormittags am Strand-Grenzübergang Benzú übers Meer nach Ceuta zu gelangen.

Sieben Flüchtlinge hätten sich bei der Aktion verletzt und seien ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es. Die Behörden hatten zunächst von "mindestens 119" Flüchtlingen gesprochen, die spanisches Gebiet erreicht hätten, korrigierten diese Zahl aber später nach unten. Die Begründung: Die paramilitärische Polizeieinheit Guardia Civil habe sich verzählt.

Letzter Ansturm im vergangenen Dezember

Der letzte erfolgreiche Massenansturm auf Ceuta war im Dezember registriert worden. Damals hatten 185 Menschen spanisches Gebiet erreicht. Anfang Januar scheiterte dann eine Aktion von rund 250 Afrikanern. Aufgrund der schnellen Reaktion der Sicherheitskräfte konnte kein einziger von ihnen die Grenzabsperrungen überwinden.

Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende notleidende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. Diesen Afrikanern haben sich nach Angaben aus Marokko seit Anfang 2015 immer mehr Flüchtlinge aus Syrien zugesellt.

(das/dpa/AFP)
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