Mazedonien 20 Verletzte bei Anti-Terror-Einsatz
Skopje · Die mazedonische Polizei ist in der Stadt Kumanovo gegen eine "bewaffnete Terrorgruppe" vorgegangen. Dabei sollen etwa 20 Menschen verletzt worden sein. Die Hintergründe bleiben rätselhaft.
Bei einem Polizeieinsatz gegen eine "bewaffnete Terrorgruppe" in der mazedonischen Stadt Kumanovo sind am Samstag nach Medienberichten etwa 20 Menschen verletzt worden, darunter mehrere Polizeibeamte. Sie seien in eine Klinik in die Hauptstadt Skopje gebracht worden, meldete die staatliche Agentur Mia. Das Innenministerium gab auf Nachfrage fast keine Details preis, die Hintergründe blieben rätselhaft.
Ministeriumssprecher Ivo Kotevski sagte lediglich, der Einsatz laufe noch. Teile von Kumanovo seien abgeriegelt worden. Die "gut trainierte Terroristengruppe" sei aus einem Nachbarland eingedrungen und habe geplant, staatliche Einrichtungen in Mazedonien anzugreifen.
"Es handelt sich um eine Operation voller Risiken, weil dies eine Gegend mit engen Straßen ist", sagte Kotevski. "Die Polizei muss bei der Durchsuchung der einzelnen Häuser sehr sorgsam vorgehen."
Kumanovo liegt etwa 40 Kilometer nordöstlich von Skopje in der Nähe der Grenze zum Kosovo und zu Serbien. 2001 gab es dort Kämpfe zwischen Regierungstruppen und ethnischen Albanern, die mehr Rechte forderten. Albaner stellen rund ein Viertel der zwei Millionen Menschen in Mazedonien. Der Konflikt endete damals nach sechs Monaten.
Die EU-Delegation in Mazedonien mahnte am Samstag zur Ruhe. Serbien schickte Spezialeinheiten der Polizei als Verstärkung in die Grenzregion.