Indien Mehrere Männer vergewaltigten junge Frau an Heiligabend

Neu Delhi · Erneut hat die Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau in Indien die Öffentlichkeit erschüttert. Eine 20-Jährige sagte bei der Polizei aus, sie sei an Heiligabend in Südindien von mehreren Männern verschleppt und mehrfach vergewaltigt worden.

 Immer wieder kommt es in Indien zu Vergewaltigungen. Viele Inder fordern inzwischen die Todesstrafe für die Täter.

Immer wieder kommt es in Indien zu Vergewaltigungen. Viele Inder fordern inzwischen die Todesstrafe für die Täter.

Foto: afp, SAJJAD HUSSAIN

Wie die Zeitung "Times of India" und andere Medien berichteten, sagte die Frau bei der Polizei in Karaikal aus, an Weihnachten von drei Männern entführt worden zu sein, als sie sich mit Freunden gerade Sehenswürdigkeiten der südindischen Hafenstadt anschaute. Einer der Männer habe sie an einem abgelegenen Ort vergewaltigt und danach freigelassen.

Als sie um Hilfe gerufen habe, habe eine Gruppe von sieben Männern sie angegriffen und verschleppt. Sechs der sieben Männer hätten die Frau dann ebenfalls vergewaltigt, berichtete die "Times of India". Eine Polizeisprecherin sagte Medienvertretern, es gebe in dem Fall ein Opfer und 15 Beschuldigte. Drei von ihnen seien noch auf der Flucht, die übrigen seien festgenommen worden.

Dem Zeitungsbericht zufolge waren die Verdächtigen der Polizei bereits wegen früherer Fälle von Entführung, Vergewaltigung und Einschüchterung bekannt. Der Sender CNN-IBN TV berichtete, das Opfer sei in ein Krankenhaus gebracht worden.

Unterdessen verurteilte ein Gericht in Mumbai einen 28-jährigen Inder wegen Vergewaltigung, Raubes, Einbruchs und Einschüchterung zu lebenslanger Haft. Der Mann war nach Überzeugung des Gerichts im November vergangenen Jahres durch ein Fenster in die Wohnung einer jungen Spanierin eingebrochen, hatte sie mit einem Messer bedroht und mehrfach vergewaltigt. Das Opfer ging nach dem Angriff nach Deutschland und sagte von dort aus.

Das Gericht müsse "das Interesse der Gesellschaft berücksichtigen", sagte der Richter bei dem Urteilsspruch am Freitag. In dem Fall des Angeklagten, der zuvor bereits polizeibekannt war, gebe es keinen Grund für Milde. Diese hatte der Mann mit der Begründung gefordert, seine Familie sei von ihm abhängig.

Am Sonntag jährt sich der Tod einer 23-jährigen Studentin in Neu Delhi nach einer brutalen Gruppenvergewaltigung. Sechs Männer hatten sich am 16. Dezember 2012 an der Studentin vor den Augen ihres Freundes in einem Bus in Neu Delhi vergangen und sie unter anderem mit einer Eisenstange so schwer misshandelt, dass sie knapp zwei Wochen später starb.

Das Verbrechen hatte die indische Öffentlichkeit zutiefst aufgewühlt und tausende Menschen zu Protesten gegen die verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen und die Gleichgültigkeit der Behörden auf die Straßen getrieben. Die Politik reagierte mit der Einführung der Todesstrafe bei Vergewaltigungen mit Todesfolge. Dennoch wurden seit der Tat vor einem Jahr in Indien immer wieder schwere Sexualverbrechen begangen, unter anderem auch an ausländischen Touristinnen.

So wurde etwa eine Schweizer Touristin Mitte März von mehreren Männern vor den Augen ihres gefesselten Mannes vergewaltigt, als die beiden auf einer Fahrradtour unterwegs waren. In dem Fall wurden im Juli sechs Männer zu lebenslanger Haft verurteilt.

(AFP)
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