Französischer Journalist entführt Mehrere Tote bei Farc-Angriff in Kolumbien

Bogotá · Bei einem Angriff der Farc-Rebellen im Süden Kolumbiens sind nach Armeeangaben vier Sicherheitskräfte getötet und sechs Menschen verschleppt worden, darunter ein französischer Journalist. Bei dem Franzosen handelte es sich um einen Korrespondenten des TV-Senders France 24, Roméo Langlois, wie Armeevertreter am Samstag (Ortszeit) sagten.

Drei Soldaten und ein Polizist seien ums Leben gekommen, als die Rebellen sie im Departamento Caquetá attackiert hätten, teilten Armeevertreter weiter mit. Kolumbianische Medien hatten zunächst von mindestens 15 getöteten Soldaten berichtet.

Der Fernsehjournalist Langlois wurde laut Armee zusammen mit vier Soldaten und einem Polizisten verschleppt. Damit bestätigten die Militärvertreter Angaben der Online-Ausgabe der Tageszeitung "El Tiempo" über die Identität des Franzosen.

Der Journalist habe eine Militäreinheit begleitet, die in einem Anti-Drogen-Einsatz gewesen sei, als die Rebellen angegriffen hätten, sagte ein Diplomat der französischen Botschaft in Bogotá AFP. Derzeit suchten die Behörden mehrere Menschen, die bei der Attacke verschwunden seien, darunter den Reporter. Bei dem Sender France 24 in Paris hieß es, Langlois arbeite sei rund zehn Jahren in Kolumbien.

Bei dem Einsatz im Kampf gegen die Drogen wurden laut Armee fünf Labore zur Herstellung von Kokain zerstört, in denen rund zwei Tonnen Kokain pro Woche hergestellt werden konnten. Zudem wurden 400 Kilogramm Kokapaste beschlagnahmt.

Die Farc, die größte und älteste Guerillagruppe Kolumbiens, zählt noch rund 9000 Kämpfer, die sich vor allem in Berg- und Waldregionen aufhalten. Anfang des Monats ließ die FARC die letzten zehn verschleppten Polizisten und Soldaten frei. Die Rebellen sollen Schätzungen von Rechtsorganisationen zufolge aber auch noch über hundert Zivilisten in ihrer Gewalt halten.

(AFP)
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