Bilder Mount Everest – wunderschön und gefährlich
Der höchste Berg der Welt hat auch mehr als sechs Jahrzehnte nach seiner Erstbesteigung nichts von seiner Faszination verloren. Neben Profis zieht es heute auch viele Amateure auf den Mount Everest.
Seit den 1980er Jahren ist der Mount Everest zum Ziel von immer mehr Expeditionen geworden. Auch für ambitionierte Hobby-Bergsteiger ist der Aufstieg auf den höchsten Berg der Welt inzwischen machbar - wenn sie genug Geld mitbringen.
Für mehrere 10.000 Euro nehmen Bergführer und Träger dem Berg einen großen Teil seiner Härte: Sie bereiten die Route vor, sichern sie mit Seilen ab und tragen das Gepäck ihrer Kunden.
Der majestätische Berg liegt in Nepal an der Grenze zu Tibet. Normalerweise wird er über eine von zwei Hauptrouten bestiegen: die chinesische Nordroute und die nepalesische Südroute.
Die Besteigung über die chinesische Nordroute ist um etwa ein Drittel preiswerter (die Kosten liegen bei etwa 30.000 Euro), dafür ist die Besteigung über die chinesische Südroute erfolgversprechender, weil die Wege kürzer sind und sich die Expeditionen kürzer in der sogenannten Todeszone über 7500 Metern aufhalten. Deshalb gilt die Südroute als Standardroute.
Das ist das Ziel aller Mühen: der Gipfel. Am höchsten Punkt der Erde können sich die Bergsteiger nur kurz aufhalten, bevor sie den Weg zurück antreten müssen. Denn auch der Abstieg birgt Gefahren und das Zeitfenster am Gipfeltag ist eng.
Die Mount-Everest-Industrie hat das Risiko des Aufstiegs kalkulierbarer gemacht, doch der Berg bleibt letztlich unberechenbar. Der größte Risikofaktor ist das Wetter. Es kann sehr plötzlich umschlagen.
Etwa 4000 Menschen standen auf dem Gipfel des Mount Everest, seit Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay 1953 die Erstbesteigung gelang. Mehr als 400 starben an den Flanken des Berges.
1996 kamen bei einem Unglück am Mount Everest acht Menschen ums Leben. Es war die bis dahin größte Katastrophe in der Geschichte des Berges. Der Autor Jon Krakauer, der zu einer der Expeditionen gehörte, die 1996 von einem Wetterumschwung überrascht wurden, verarbeitete seine Erlebnisse in dem Buch "In eisige Höhen".
Am 18. April 2014 wurde die traurige Zahl von acht Toten noch übertroffen: Zwölf Menschen, darunter vor allem einheimische Bergführer und Träger, wurden von einer Lawine verschüttet und getötet.
Der Tourismus auf dem Dach der Welt hat noch eine andere Schattenseite: Die idyllische Berglandschaft droht zur Müllkippe zu verkommen. Die Behörden versuchen inzwischen durch strengere Vorschriften zu verhindern, dass die Expeditionen Sauerstoffflaschen, Zelte, Speisereste, Fäkalien und andere Abfälle einfach zurücklassen. So müssen die Veranstalter etwa einen Müllpfand hinterlegen, der nur zurückgezahlt wird, wenn die Expeditionsteilnehmer ihre kompette Ausrüstung wieder mit ins Tal bringen.