"Händler des Todes" droht Haftstrafe Mutmaßlicher Waffenhändler beteuert Unschuld

New York (RPO). Der als "Händler des Todes" bekannte mutmaßliche russische Waffenhändler Viktor Bout hat nach seiner Auslieferung in die USA seine Unschuld beteuert. Bout werde auf "nicht schuldig" plädieren, sagte einer der Anwälte des früheren sowjetischen Armeepiloten am Mittwoch vor einem Gericht in New York.

 Viktor Bout droht bei einer Verurteilung eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Viktor Bout droht bei einer Verurteilung eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Foto: FR142054 AP, AP

Das Gericht ordnete an, dass der 43-Jährige bis zu einer ersten Anhörung in dem Prozess am 10. Januar in Gewahrsam bleiben muss.

Die Anklage beschuldigt den mutmaßlichen Waffenhändler, der sechs Sprachen spricht und in der Vergangenheit mindestens sieben Tarnidentitäten nutzte, unter anderem der Verschwörung zum Mord an US-Bürgern und der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Mit einer ganzen Flotte von Frachtflugzeugen soll er Waffen in Krisengebiete in Afrika, Südamerika, den Nahen Osten und nach Asien geliefert und damit blutige Konflikte angeheizt haben. Bout gibt hingegen an, legal im Flugfrachtgeschäft tätig gewesen zu sein.

Am Dienstag war Bout in einem US-Flugzeug aus Thailand ausgeflogen worden, nachdem die Regierung in Bangkok nach langem Zögern der Auslieferung in die USA zugestimmt hatte. Russland kritisierte die Entscheidung scharf. Verteidigungsminister Sergej Lawrow kündigte an, dass Moskau den 43-Jährigen "unter allen Umständen unterstützen" werde. Damit befeuerte die russische Regierung Spekulationen, wonach Bout Kenntnisse über geheime Informationen haben könnte, deren Preisgabe der Kreml fürchtet.

Lebenslange Haftstrafe droht

Ihm droht im Falle einer Verurteilung in den USA eine lebenslange Freiheitsstrafe. Russland hingegen hat Bout als einen unbescholtenen Geschäftsmann bezeichnet und seine Freilassung verlangt. Experten zufolge könnte Bout, der in Medien als "Händler des Todes" bezeichnet wurde, über intime Kenntnisse hinsichtlich russischer Militär- und Geheimdienstoperationen verfügen, die bei einem Prozess in den USA zur Sprache kommen könnten.

Bout ist das Vorbild für den von Nicolas Cage gespielten Waffenhändler in dem Film "Lord of War" von 2005.

(AFP/dapd)
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