Schlag gegen die N'drangheta Italien kassiert Mafia-Besitz im Wert von zwei Milliarden Euro

Rom · Wegen des Verdachts der Geldwäsche haben die italienischen Behörden Güter der kalabrischen Mafia im Wert von etwa zwei Milliarden Euro beschlagnahmt.

Die italienischen Mafia-Gruppen im Überblick
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Foto: dpa, fg_cu jhe

Wie die Staatsanwaltschaft von Reggio Calabria am Mittwoch mitteilte, wurden etwa 1500 Spielhallen und Wettbüros sowie 60 Unternehmen geschlossen. Von den Unternehmen waren elf im Ausland tätig.

Außerdem wurden 28 Haftbefehle gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen erlassen. Gegen 23 weitere mögliche Beteiligte wurden Hausarreste oder Anweisungen erlassen, sich bei der nächsten Polizeistelle zu melden. Die Beschuldigten gehörten der N'drangheta an, der kalabrischen Mafia, hieß es. Ihnen wird demnach vorgeworfen, mit Hilfe der Spielstätten und der nach maltesischem Recht agierenden Unternehmen "größere Summen aus illegalen Quellen stammendes Geld" gewaschen zu haben.

Die Aktivitäten der kriminellen Gruppe erstreckten sich den Angaben zufolge über mehrere Staaten: Neben einem festen Sitz auf Malta habe sie Gesellschaften in Österreich, Spanien, Rumänien, den niederländischen Antillen und Panama unterhalten. Italiens Innenminister Angelino Alfano sprach nach der Beschlagnahme von einem "schweren Schlag" gegen die N'drangheta.

Bereits vor zwei Wochen hatten die italienischen Behörden bei einer sizilianischen Unternehmerfamilie Güter im Wert von 1,6 Milliarden Euro beschlagnahmt. Den Mitgliedern der Familie Virga wird vorgeworfen, sich mit Unterstützung der Mafia beispielsweise lukrative öffentliche Bauaufträge beschafft zu haben.

(AFP)
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