Nach Mord an Mitarbeitern Rotes Kreuz stoppt Arbeit in Afghanistan

Kabul · Nach dem Mord an sechs Rot-Kreuz-Mitarbeitern in Nordafghanistan stoppt die Hilfsorganisation nun bis auf Weiteres seine Arbeit in dem kriegszerrissenen Land.

"Wir haben beschlossen, die Arbeit erstmal zu suspendieren", sagte Rot-Kreuz-Sprecher Thomas Glass. "Wir sind seit 30 Jahren in Afghanistan, und wir werden die Afghanen nicht alleine lassen, das ist klar. Aber wir müssen schauen, was dieser Anschlag für uns bedeutet und wie wir unsere Aktivitäten fortsetzen können." In den sieben orthopädischen Zentren des IKRK würden die Patienten aber weiter behandelt.

Das Rote Kreuz genoss bisher bei allen Konfliktparteien in Afghanistan einen besonderen Schutzstatus. Lange gab es nur wenige Anschläge. Aber erst im Januar war ein spanischer IKRK-Mitarbeiter in der nordafghanischen Provinz Kundus entführt worden.

Das IKRK hat in Afghanistan etwa 2000 Mitarbeiter und arbeitet in den Bereichen Gesundheitsfürsorge, Menschenrechte und Nothilfe. 2016 gab es nach Angaben der UN in Afghanistan mehr als 200 Angriffe auf Entwicklungs- und Nothelfer. 15 von ihnen wurden ermordet.

(maxk/dpa)
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