Nach mutmaßlichem Mord an einem Afroamerikaner Ehemaliger US-Polizist wird nicht verurteilt

Charleston · Der Prozess gegen einen weißen Ex-Polizisten wegen der Ermordung des unbewaffneten Schwarzen Walter Scott ist geplatzt. Die Jury konnte sich nicht auf ein Urteil gegen den Angeklagten einigen.

 Eine junge Frau demonstriert im Juli in New York gegen Polizeigewalt.

Eine junge Frau demonstriert im Juli in New York gegen Polizeigewalt.

Foto: afp

Der 34-Jährige ehemalige Polizist Michael Slager hatte sich vor einem Geschworenengericht in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina wegen der tödlichen Schüsse auf Scott verantworten müssen.

Der zwölfköpfigen Jury gehörte nur ein Schwarzer an. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, sie werde einen neuen Prozess gegen Slager anstrengen. "Ich bin nicht traurig", sagte die Mutter des Opfers, Judy Scott. "Ich weiß, dass die Gerechtigkeit siegen wird."

Landesweite Proteste

Scott war Anfang April vergangenen Jahres von Slager erschossen worden, nachdem er wegen eines defekten Rücklichts an seinem Wagen angehalten worden war. Der Tod des Afroamerikaners führte zu Protesten gegen Polizeigewalt in den USA. Auf später veröffentlichten Videoaufnahmen war zu sehen, wie Scott nach einem Handgemenge mit dem Beamten zu fliehen versucht. Der Polizist schoss dem 50-Jährigen daraufhin mehrfach in den Rücken. Slager wurde festgenommen und aus dem Polizeidienst entlassen.

(stk/AFP)
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