Fotos Naomi Campbell und der Blutdiamant
Das britische Topmodel Naomi Campbell hat vor dem Kriegsverbrechertribunal gegen Liberias Ex-Präsident Charles Taylor bestätigt, dass sie 1997 in Afrika Diamanten als Geschenk erhalten hat.
Sie wisse aber nicht eindeutig, ob die mutmaßlichen Blutdiamanten von Taylor gekommen seien, sagte die 40-Jährige vor dem Sondergericht für Sierra Leone in Den Haag.
Taylor muss sich dort wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bürgerkriegs im westafrikanischen Sierra Leone (1991-2001) verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die Rebellen in dem Nachbarland Liberias mit Waffen unterstützt und von ihnen dafür sogenannte Blutdiamanten erhalten zu haben.
Solche Edelsteine soll Taylor 1997 nach einer Gala in Südafrika Naomi Campbell geschenkt haben. Taylor, der auf unschuldig plädiert hat, gab vor Gericht allerdings an, niemals Blutdiamanten besessen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hoffte, mit der Aussage von Campbell das Gegenteil beweisen zu können.
Campbell sagte vor Gericht, sie habe die Steine in ihrem Zimmer erhalten, nachdem sie sich nach dem Abendessen schon zu Bett gelegt habe. Zwei Männer hätten an ihrer Tür geklopft und ihr ein kleines Säckchen gegeben, sagte die Britin.
Sie habe es erst am nächsten Morgen aufgemacht und "sehr kleine, dreckig aussehende Steine" darin entdeckt. "Es gab keine Erklärung, keine Notiz", sagte Campbell.
Die Anhörung des Models als Zeugin wird international mit großem Medieninteresse verfolgt. Bilder aus dem Gerichtssaal wird es jedoch nicht geben: Campbell erwirkte ein Foto- und Filmverbot.
Das Model wurde daher auch in einem mit getönten Scheiben versehenen Van zum Gericht gebracht.
Vor dem Gebäude beobachteten mehrere Polizisten die Lage.