Mutmaßlicher Todesschütze auf der Flucht Neue Verdächtige im Fall Politkowskaja

Moskau (RPO). Drei Jahre nach der Ermordung der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja sind nach Angaben ihrer Unterstützer neue Verdächtige ermittelt worden. Dem mutmaßlichen Todesschützen gelingt es offenbar immer wieder unterzutauchen.

Freispruch im Politkowskaja-Prozess
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Der Chefredakteur von Politkowskajas Zeitung "Nowaja Gaseta", Sergej Sokolow, sagte am Dienstag in Moskau, die Ermittlungen hätten neue Namen ergeben. Der mutmaßliche Todesschütze, Rustam Machmudow, sei in einem Land der Europäischen Union ausfindig gemacht worden. Es gelinge ihm jedoch immer wieder, unterzutauchen und von einem Land ins andere zu wechseln, fügte Sokolow hinzu. Er beklagte zugleich die mangelnde Zusammenarbeit zwischen russischer und ausländischer Polizei.

Politkowskaja war am 7. Oktober 2006 im Treppenhaus ihres Moskauer Wohnhauses erschossen worden. Sie hatte die Tschetschenien-Politik des damaligen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert. Unter anderem hatte sie über den Feldzug russischer Truppen in Tschetschenien berichtet und schwere Menschenrechtsverletzungen angeprangert.

Amnesty International (ai) forderte aus Anlass des dritten Jahrestags der Ermordung die Aufklärung der Serie politischer Morde an Journalisten, Anwälten und Menschenrechtsverteidigern sowie rechtsstaatliche Verhältnisse in Russland. Die politischen Morde müssten beendet, die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden, hieß es in einem Aufruf, den außer Amnesty, Memorial, dem Deutschen Anwaltverein und Reporter ohne Grenzen 13 weitere russische und deutsche Organisationen unterzeichneten.

(AFP/tim)
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