Drei Kinder im Krankenhaus Neuer Flüchtlingslaster in Österreich aufgespürt

Wien · Ein Gericht in Ungarn hat Untersuchungshaft für vier mutmaßliche Verantwortliche der missglückten Schleppaktion angeordnet, bei der in Österreich 71 Menschen ums Leben kamen. Unterdessen wurde in Westösterreich ein weiterer Flüchtlings-LKW entdeckt – der Fahrer lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.

Österreich: Lkw mit toten Flüchtlingen in entdeckt
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Lkw mit toten Flüchtlingen in Österreich entdeckt

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Ein Gericht in Ungarn hat Untersuchungshaft für vier mutmaßliche Verantwortliche der missglückten Schleppaktion angeordnet, bei der in Österreich 71 Menschen ums Leben kamen. Unterdessen wurde in Westösterreich ein weiterer Flüchtlings-LKW entdeckt — der Fahrer lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.

Nach der Flüchtlingstragödie in Österreich mit 71 Toten hat die Polizei in dem Land einen Lastwagen mit 26 Flüchtlingen an Bord aufgespürt. Nach Angaben vom Samstag befanden sich in dem am Freitagmorgen entdeckten Fahrzeug auch drei Kleinkinder mit deutlichen Anzeichen von Wassermangel. Sie seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, erklärte die Polizei. Ihr Gesundheitszustand sei bei ihrer Entdeckung sehr schlecht gewesen.

Ursachen der großen Flucht
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Den Angaben zufolge lieferte sich der rumänische Fahrer des Lastwagens nahe Braunau am Inn im Westen Österreichs einer Verfolgungsjagd mit der Polizei. Er wurde festgenommen. Die Flüchtlinge stammen demnach aus Syrien, Bangladesch und Afghanistan. Als Ziel ihrer Reise hätten sie Deutschland genannt.

Am Donnerstag war in einer Pannenbucht an der Autobahn 4 im Burgenland ein Kühllastwagen mit ungarischem Kennzeichen und dem Logo eines slowakischen Geflügelhändlers entdeckt worden. In dem Fahrzeug wurden 71 Leichen gefunden.

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Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien handelt. Am Freitag wurden in Ungarn vier mutmaßliche Schlepper gefasst. Ein ungarisches Gericht ordnete am Samstag Untersuchungshaft an. Die Schleuser sollten bis zu einer möglichen Anklageerhebung in Gewahrsam bleiben, maximal aber bis zum 29. September, sagte der Gerichtspräsident in Kecskemet, Ferenc Bicskei, am Samstag.

Die Verdächtigen, drei Bulgaren im Alter von 29, 30 und 50 Jahren und ein 28-jähriger Afghane, bestritten die Vorwürfe und legten Einspruch gegen die Gerichtsentscheidung ein. Die Staatsanwaltschaft hingegen beharrte darauf, dass die Untersuchungshaft wegen der Schwere des Verbrechens und der hohen Fluchtgefahr gerechtfertigt sei.

(AFP, AP)
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