Prozess um Tod von Afroamerikaner US-Polizist soll Akai Gurley "ohne Grund" erschossen haben

New York · In New York muss sich ein 28-jähriger Polizist vor Gericht verantworten. Er soll im November 2014 den unbewaffneten Schwarzen Akai Gurley "ohne Grund" erschossen haben.

 Das Treppenhaus, in dem Akai Gurley erschossen worden war.

Das Treppenhaus, in dem Akai Gurley erschossen worden war.

Foto: ap

Der Angeklagte Peter Liang habe "ohne Grund" das Feuer eröffnet, sagte Staatsanwalt Marc Fliedner am Montag (Ortzeit) in seinem Eröffnungsplädoyer. Der Beamte, der wegen Totschlags und anderer Vorwürfe angeklagt ist, plädiert auf nicht schuldig.

Liang hatte den 28-jährigen Akai Gurley erschossen, als dieser ein dunkles Treppenhaus im Stadtteil Brooklyn hinab ging. Der Beamte zog seine Waffe und tötete Gurley, ohne dass sich der Vater einer kleinen Tochter verdächtig verhalten haben soll. Fliedner sagte, dass Liang anschließend "kostbare Zeit" vergeudet habe, weil er sich mit seinem Kollegen gestritten habe, anstatt einen Notarzt zu rufen.

Die Verteidigung erklärte dagegen, dass es sich um einen "Unfall" gehandelt habe. Liangs Anwältin Rae Koshetz sagte, dass ihr Mandant in der Dunkelheit zunächst gar nicht bemerkt habe, dass er jemanden getroffen habe. Dem Polizisten drohen bei einem Schuldspruch bis zu 15 Jahre Haft. Das Urteil könnte in drei bis vier Wochen fallen.

 Der angeklagte Polizist Peter Liang.

Der angeklagte Polizist Peter Liang.

Foto: ap

Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze haben wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt. Im Sommer 2014 hatte die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen ausgelöst. Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war.

Vergangenen April führte der Tod des Schwarzen Freddie Gray im Polizeigewahrsam in Baltimore zu Ausschreitungen in der Ostküstenstadt. Der Prozess gegen den ersten der sechs angeklagten Polizisten in dem Fall war im Dezember geplatzt, weil sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten.

(das/AFP)
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