Nach tödlichen Polizeischüssen New York zahlt 3,9 Millionen Dollar für toten schwarzen Jungen

New York · Die Stadt New York hat zugestimmt, der Familie eines von einem weißen Polizisten erschossenen schwarzen Teenager aus der Bronx 3,9 Millionen Dollar Entschädigung zu zahlen.

Der 18-jährige Ramarley Graham war im Februar 2012 in einem kleinen Badezimmer der Wohnung, in dem er mit seiner Großmutter und anderen Angehörigen gelebt hatte, von einem Beamten mit einem Schuss in die Brust getötet worden.

Der Polizist sagte, er habe geschossen, weil er befürchtet habe, es würden auf ihn Schüsse abgegeben. In dem Apartment wurden keinerlei Waffen gefunden. Der Todesschütze war im Sommer 2012 wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden, die Vorwürfe wurden aber von einem Gericht abgewiesen.

"Dies war ein tragischer Fall", sagte der Sprecher der New Yorker Rechtsabteilung, Nicholas Paolucci, am Freitag. "Nach Beurteilung aller Fakten und Beratungen mit wichtigen Interessenvertretern wie der (New Yorker Polizeibehörde) NYPD wurde festgestellt, dass eine Bereinigung der Angelegenheit im größten Interesse der Stadt ist."

Der Anwalt Royce Russell sagte, die Familie werde sich am Montag zu dem Fall äußern.

Die verheerenden Polizeischüsse auf Graham wurden auch während der Demonstrationen in den vergangenen Monaten nach den Tötungen des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson sowie des 43-jährigen Eric Garner in New York angeführt. Beide waren schwarz und laut Augenzeugen unbewaffnet, als sie von weißen Polizisten getötet wurden. Die Fälle lösten teilweise gewalttätige Proteste aus und brachten eines US-weit geführte Debatte über Polizeigewalt gegen schwarze Jugendliche in Gang.

(ap)
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