Fotos "News of the World" - ein Skandalblatt verabschiedet sich
Aus für das britische Skandalblatt News of the World. Konzernchef Rupert Murdoch verfügte nach dem Abhörskandal um die Zeitung das Ende. Mitarbeiter verließen am Sonntag unter Tränen das letzte Mal das Medienhaus.
Herausgaber Colin Myler präsentierte den Medienvertreter am Sonntag die letzte Ausgabe. "Danke und auf Wiedersehen", steht in großen Lettern auf der Titelseite.
Die letzte Ausgabe, darin eine Entschuldigung und ein Rückblick auf die lange Geschichte der Zeitung, wurde noch einmal zum Verkaufsrenner.
Die Herausgeber hatten die Auflage in weiser Vorausahnung auf fünf Millionen verdoppeln lassen.
Die Zeitungsverkäufer an den Kiosken verkauften so viel wie nur selten.
Das Aus der Zeitung bedeutete für 200 Mitarbeiter den Jobverlust.
So niedergeschlagen sie auch sein mochten - die meisten werden wohl in Kürze wieder einen Job finden. Der in Großbritannien beachtliche Markt für bunte Blätter boomt, es wird erwartet, dass Murdoch in Kürze mit einem neuen Produkt den Verlust der Traditionszeitung auffangen will.
Im Zentrum des Abhörskandals steht Andy Coulson, von 2003 bis 2007 Chefredakteur und später Sprecher von Premier David Cameron. Bereits im Januar war der Brite wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit seiner Zeit bei der "News of the World" zurückgetreten. Am Freitag nahm ihn die Polizei fest.
Auch Premierminister David Cameron steht unter Druck, er hatte Coulson allen Warnungen von Beratern zum Trotz als Kommunikationschef eingestellt.