Niger Deutscher Entwicklungshelfer von Bewaffneten entführt

Niamey · In Niger ist ein deutscher Mitarbeiter einer Hilfsorganisation entführt worden. Bewaffnete auf Motorrädern hätten den Mann etwa 25 Kilometer südlich der Stadt Inates verschleppt, sagte Generalstaatsanwalt Cheibou Samna in der Nacht auf Donnerstag.

Die Hilfsorganisation "Help - Hilfe zur Selbsthilfe" bestätigte die Entführung ebenfalls. Sie sei in der Nacht informiert worden, dass ein erfahrener deutscher Kollege, der im Niger für die Organisation arbeite, offensichtlich verschleppt worden sei, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin Bianca Kaltschmitt am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Wir haben alle nötigen Krisenmaßnahmen eingeleitet, wir können aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine näheren Angaben zu den Details des Vorfalles machen."

Der Deutsche soll auf dem Rückweg von einem Einsatz in der Region gewesen sein. Das Online-Portal ActuNiger berichtet, Islamisten seien für die Entführung verantwortlich. Sie überfielen demnach einen kleinen Konvoi der NGO, setzten die Fahrzeuge in Brand und entkamen schließlich mit ihrer Geisel. Das wurde offiziell allerdings noch nicht bestätigt.

Die Region liegt in der Nähe der Grenze zu Mali. Dort treiben Dschihadisten ihr Unwesen. Rund 4000 französische Soldaten unterstützen Länder der Sahelzone im Kampf gegen Terrorgruppen. Auch Italien ist im Niger mit einem größeren Truppenkontingent vertreten.

"Help - Hilfe zur Selbsthilfe" leistet nach eigenen Angaben seit 1981 Hilfe für Menschen in Not, oft ausgelöst durch Naturkatastrophen oder politische Konflikte. Seit 2005 ist der Verein im Niger aktiv, engagiert sich in dem Land etwa im Kampf gegen Unterernährung oder Gesundheitsprojekten vor allem für Mütter und Kinder. Help ist nach eigenen Angaben in den Regionen Tillaberi, Tahoua und Diffa tätig.

(das/rtr/dpa/AFP)
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