Selbstmordattentate in Nigeria Zwei Schülerinnen reißen 57 Menschen mit in den Tod

Kano · Zwei Selbstmordattentäterinnen haben im Nordosten Nigerias über 50 Menschen mit in den Tod gerissen. Sie sprengten sich am Freitag auf einem belebten Markt in Madagali im Bundesstaat Adamawa in die Luft, wie örtliche Behörden mitteilten.

Die Sekte Boko Haram
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Foto: dpa, axs

Hinter dem Anschlag wird die islamistische Terrormiliz Boko Haram vermutet. Die Behörden sprachen am Freitagabend von 57 Toten und mindestens 180 Verletzten. Augenzeugen berichteten von vielen verstümmelten Körpern.

Die beiden Frauen hatten nach Medienberichten ihre Sprengstoffgürtel zur Mittagszeit gezündet. Eine Explosion erschütterte den Getreidemarkt, während die zweite Selbstmordattentäterin ihren Sprengsatz auf dem Viehmarkt zündete.

In den vergangenen Wochen hatte Boko Haram mehrfach in der Region zugeschlagen. Ein Behördensprecher, Yusuf Muhammad, forderte von der Regierung, Truppen um nahe gelegene Boko-Haram-Lager zu stationieren.

Die sunnitischen Extremisten terrorisieren seit Jahren den Nordosten Nigerias sowie angrenzende Gebiete der Nachbarstaaten Niger, Kamerun und Tschad. Die Islamisten wollen in der Region einen sogenannten Gottesstaat errichten, mit strengster Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia.

Bei Anschlägen und Angriffen der Terrormiliz sind seit 2009 mindestens 14.000 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Nigeria sind mehr als zwei Millionen Menschen vor der Gewalt der Terrormiliz geflohen.

(felt/AFP/ap/REU)
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