42 Terroristen getötet Nigerias Armee wehrt Boko Haram-Kämpfer ab

Abuja · Die nigerianische Armee hat 42 radikalislamische Kämpfer der Terrororganisation Boko Haram getötet. Die Extremisten wollten in die Stadt Biu vorstoßen. Zuvor hatten sie bereits Massaker in der Stadt Baga angerichtet. Kritik gibt es an Nigerias Präsident Jonathan.

Die Sekte Boko Haram
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Foto: dpa, axs

Berichten zufolge konnte die nigerianische Armee am Dienstag verhindern, dass Kämpfer der extremistischen Gruppe Boko Haram in die Stadt Biu im Nordosten des Landes vordringen konnten. Das geht aus Berichten des nigerianischen Informationszentrums hervor. Insgesamt seien 42 Anhänger der radikalislamischen Terrororganisation getötet worden. Ob es auch Opfer seitens der Armee gibt, ist nicht bekannt. Wie der Sprecher des Informationszentrums gegenüber der Zeitung "Premium Times" weiter mitteilte, stammten 15 Aufständische aus dem Nachbarland Tschad.

Boko Haram hatte Anfang Januar bereits für eine Gräueltat in der Stadt Baga im Nordosten Nigerias gesorgt. Die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch und Amnesty International verurteilten diesen Angriff am Donnertag. Wie Amnesty International angab, hinterließ der Großangriff der Extremisten ein "katastrophales Ausmaß der Verwüstung". Vor und nach der Offensive aufgenommene Sattelitenbilder zeigen, dass in den betroffenen Orten Baga und Doron Baga mehr als 3700 Gebäude zerstört oder beschädigt wurden. Berichten Überlebender zufolge soll die Zahl der Opfer wesentlich höher sein, als von der Regierung genannt. Diese gab an, dass Boko Haram 150 Menschen getötet hatte. Örtliche Beamte hatten von mehreren Hundert Personen gesprochen. Hinzu kommen zahlreiche Flüchtlinge. Etwa 20.000 Personen seien in die Nachbarländer, etwa 150.000 Personen in benachbarte Landesteile Nigerias geflohen.

Kritik wird derweil auch an Nigerias Präsident laut. Der Besuch Goodluck Jonathans im häufig von Terror heimgesuchten Maiduguri sei Experten zufolge ein Wahlkampfmanöver für die Präsidentschaftswahl Ende Februar. Jonathan sicherte den Soldaten Unterstützung der Regierung im Kampf gegen Boko Haram zu. Seit mehreren Monaten werden aber Stimmen laut, die behaupten, die Regierung sei hilflos im Kampf gegen die Terroristen. Diese überziehen vor allem den Norden des ölreichen Landes seit 2009 mit Gewalt. Ziel der Extemisten ist es, im überwiegend muslimischen Norden und den angrenzenden Gebieten in Kamerun und dem Tschad einen sogenannten Gottesstaat zu errichten. Allein 2014 starben bei Terroranschlägen der Gruppe Boko Haram mehrere Tausend Menschen.

(dpa)
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