Studentensportspiele Nordkorea boykottiert Universiade in Südkorea
Seoul · Nordkorea hat seine Teilnahme an den Welt-Studentensportspielen in Südkorea nach Angaben der Organisatoren aus politischen Gründen zurückgezogen. Den Boykott habe Nordkorea in einer E-Mail mit der geplanten Eröffnung eines UN-Büros in Südkorea zur Untersuchung der Menschenrechtslage im nördlichen Nachbarland begründet, sagte eine Sprecherin des Organisationskomitees der Gwangju-Universiade am Montag.
Das weithin abgeschottete Nordkorea wollte ursprünglich 75 Athleten und 33 Betreuer zu den Spielen vom 3. bis 14. Juli 2015 entsenden.
Das Seouler Außenbüro des Hohen Kommissars für Menschenrechte (UNHCHR) soll am Dienstag eröffnet werden. Das kommunistische Regime in Nordkorea hatte wütend auf das Projekt reagiert und Seoul beschuldigt, sich an einer von den USA angeführten Verschwörung gegen Pjöngjang zu beteiligen.
Eine UN-Untersuchungskommission hatte im Februar 2014 Nordkorea Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. In dem Bericht hieß es, in Nordkorea würden als politisch unzuverlässig eingestufte Menschen systematisch ermordet oder als Arbeitssklaven missbraucht.