Notstand wegen Dürre ausgerufen Zwei Millionen Menschen hungern in Mosambik

Maputo · Es ist die schwerste Dürre seit 35 Jahren für Mosambik. Rund zwei Millionen Menschen sind betroffen und auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Knapp 100.000 Kinder sind akut mangelernährt.

 Vorallem Kinder leiden unter der schweren Dürre.

Vorallem Kinder leiden unter der schweren Dürre.

Foto: ap

Das bestätigte eine Sprecherin der Hilfsorganisation Care am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Maputo. Die Regierung des südostafrikanischen Landes habe den Notstand ausgerufen. Gründe für die Hungerkatastrophe seien das Wetterphänomen El Nino, das diesmal besonders extrem ausgefallen sei, sowie der Klimawandel.

"Für die Menschen bedeutet das ganz konkret, dass zwei Regenzeiten und damit die Ernten ausgefallen sind", erläuterte die Sprecherin. In einem Land, in dem mehr als 70 Prozent für ihr Überleben auf die Landwirtschaft angewiesen seien, komme das einem Desaster gleich. Schon jetzt nähmen viele Familien nur noch eine Mahlzeit pro Tag zu sich. "Kinder gehen nicht mehr zur Schule, weil sie zu schwach sind, den langen Weg auf sich zu nehmen, oder weil sie ihre Eltern bei der Suche nach Essen und Wasser unterstützen müssen."

Aufgrund fehlender finanzieller Mittel könnten Hilfsorganisationen wie Care und UN-Organisationen bislang weniger als ein Drittel der Menschen in Not erreichen. In der kommenden Woche wolle die südafrikanische Staatengemeinschaft SADC offiziell einen regionalen Notstand ausrufen. Es handle sich um "ein wichtiges Signal an die internationale Gemeinschaft, dass keine Zeit mehr zum Abwarten bleibt".

Aktuell fehlten 2,5 Milliarden US-Dollar für die Hilfe für das südliche Afrika, also die Region in der auch Mosambik liegt. Dort benötigten insgesamt 40 Millionen Menschen Hilfe; 2.7 Millionen Kinder seien von akuter Unterernährung betroffen. In anderen Teilen der Welt werde davon kaum Notiz genommen, beklagte die Care-Sprecherin. "Aber je länger gewartet wird, desto mehr Schaden wird angerichtet, vor allem, weil die Menschen hier ohnehin schon zu den ärmsten der Welt gehören."

(felt/KNA)
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