Amokläufer soll vor Militärgericht Obama besucht Gedenkgottesdienst in Fort Hood

Washington (RPO). Vor der Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs auf dem US-Armeestützpunkt Fort Hood hat US-Präsident Barack Obama eine entschlossene Aufklärung der Hintergründe der Tat versprochen. Der Täter soll vor ein Militärgericht gestellt werden.

Amoklauf auf Militärbasis in Texas
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Dem US-Fernsehsender ABC sagte Obama am Montagabend (Ortszeit), seine Regierung werde außerdem "alle notwendigen Schritte" unternehmen, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederhole. Der US-Präsident hatte eigens seine Japan-Reise verschoben, um mit seiner Frau Michelle an der Gedenkfeier am heutigen Dienstag teilnehmen zu können.

Der mutmaßliche Täter, der 39-jährige Militärpsychiater Nidam Hasan, hatte am Donnerstag in Fort Hood im Bundesstaat Texas um sich geschossen und dabei 13 Armeeangehörige getötet. Nach neuen Angaben der Armee vom Montag wurden 42 Menschen verletzt. Zuvor war von 28 Verletzten die Rede gewesen. Hasan, der bei der Schießerei selbst schwer verletzt wurde, ist nach Angaben des Brooke-Armeehospitals in San Antonio bei Bewusstsein und spricht mit dem behandelnden Personal im Krankenhaus.

Obama drückte in dem ABC-Interview die Hoffnung aus, möglichst bald mehr über das Motiv für den Amoklauf zu erfahren. "Ich denke, die Frage, die wir jetzt stellen, ist: War das ein Einzeltäter, der so gehandelt hat, oder gibt es mehrere Täter?", sagte Obama.

Amokläufer wird vor Militärgericht gestellt

Der Amokläufer in der texanischen Kaserne Fort Hood soll nach Angaben von Ermittlungsbeamten vor ein Militärgericht gestellt werden. Der Psychiater Nidal Malik Hasan habe offenbar allein gehandelt, verlautete am Montagabend aus Ermittlerkreisen. Eine Steuerung von außen habe es nicht gegeben.

Die Ermittler gehen auch der Frage nach, wie und unter welchen Umständen sich der Major radikalisiert hat. Hasan hatte demnach 10 bis 20 Mal Kontakt mit einem radikalen Imam im Ausland, Anwar al Awlaki. Dieser Austauch habe im vergangenen Jahr begonnen und sei in diesem Jahr fortgesetzt worden, sagte ein Ermittlungsbeamter.

Al Awlaki lebte bis 2002 in den USA, bis zum vergangenen Jahr war er im Jemen inhaftiert. Er betreibt ein Blog, in dem er sich kritisch über die Politik der USA geäußert hat. Am Montag äußerte sich Al Awlaki positiv über den Amokläufer und sagte: "Nidal Hasan ist ein Held." Er habe es nicht mehr ertragen, "ein Muslim zu sein und in einer Armee zu dienen, die gegen sein eigenes Volk kämpft".

Der 39-jährige Psychiater Hasan wird beschuldigt, am Donnerstag vergangener Woche auf Soldaten geschossen zu haben. Dabei wurden 13 Menschen getötet und 29 verletzt. Hasan wurde von einer Zivilpolizistin getroffen und scher verletzt. Am Montag konnte er wieder sprechen, wie ein Kliniksprecher mitteilte. Seine Familie erklärte, Nidal Malik Hasan habe für November eine Einberufung nach Afghanistan erhalten und habe versucht, diese Verlegung zu verhindern.

(AFP/csr)
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