Österreich 81 Flüchtlinge überleben Fahrt in luftdichtem Wagen

Eisenstadt · Der Einsatz von fast luftdichten Lastwagen durch Schlepperbanden an der österreichischen Grenze ist nach Erkenntnissen der Polizei kein Einzelfall. Erneut wurden 81 Flüchtlinge in einem luftdichten Lkw über die Grenze gebracht, sie konnten sich jedoch während der Fahrt befreien.

 Polizeidirektor Hans Peter Doskozi während der Pressekonferenz in Eisenstadt.

Polizeidirektor Hans Peter Doskozi während der Pressekonferenz in Eisenstadt.

Foto: afp, JKL-IW

Nach dem Tod von 71 Flüchtlingen in einem Kühltransporter auf dem Weg nach Österreich seien die Behörden auf diesen ähnlichen Fall aufmerksam geworden, sagte Polizeidirektor Hans Peter Doskozil am Freitag auf einer Pressekonferenz in Eisenstadt.

Dabei seien 81 Personen in einem baugleichen Fahrzeug nach Österreich gebracht und hinter der Grenze ausgesetzt worden. Doskozil sprach von einer "beinahe lebensbedrohlichen Situation". Es sei den Flüchtlingen jedoch gelungen, während der Fahrt mit einem Brecheisen zweimal die Seitentür zu öffnen und damit wohl ihr Leben zu retten. Die Schlepper gehörten zu jener Gruppe, die für den Tod der 71 Flüchtlinge in der vergangenen Woche verantwortlich sei.

Nach den Obduktionen ihrer Leichen geht die Polizei weiter davon aus, dass sie noch auf ungarischem Boden auf der Ladefläche des luftdicht verschlossenen Kühltransporters erstickten. Sie hätten nur Luft für ein bis eineinhalb Stunden gehabt und dürften langsam bewusstlos geworden sein. Es gebe keine Anzeichen, dass sie versucht hätten, sich selbst zu befreien. Bislang konnten die Behörden kein Opfer identifizieren. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass Syrer, Afghanen und Iraker an Bord waren. Mehrere Verdächtige befinden sich in Haft.

(REU)
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