Todesstrafe in Pakistan Gerichtsurteil: Mann soll wegen Blasphemie sterben

Lahore · Ein Gericht in Ostpakistan hat einen Mann wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, blasphemische Kommentare auf Mauern in der Stadt Lahore geschrieben zu haben.

Der Angeklagte sei geistig krank und hätte nicht wegen der Vorwürfe vor Gericht gebracht werden dürfen, sagte dessen von der Regierung eingesetzter Anwalt, Kashif Bokhari, am Dienstag.

Ein Bewohner hatte die Klage gegen den 50-Jährigen eingereicht. Sein Anwalt Ghulam Mustafa sagte, der psychische Zustand des Angeklagten zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Verstoßes könne nicht bewiesen werden.

Nach pakistanischem Gesetz kann eine Beleidigung des Korans oder des Propheten Mohammed mit lebenslanger Haft oder der Todesstrafe geahndet werden. Zwar hat es im Zusammenhang mit dem Gesetz bislang keine Hinrichtungen in dem Land gegeben. Allerdings kam es in der Vergangenheit vor, dass aufgebrachte Menschenmengen Selbstjustiz üben und diejenigen töten, die sie eines Verstoßes gegen das Blasphemie-Gesetz verdächtigen.

(ap)
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