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Rom Papst ernennt zwei deutsche Kardinäle

Rom · Aus Deutchland kommen zwei neue Kardinäle: Der neue Berliner Erzbischof Woelki und der langjährige Berater der Glaubenskongregation, Becker. Der eine wirkt in Deutschland, der andere hat sich bei der Kurie in Rom Verdienste erworben.

 Rainer Maria Woelki wird zum Kardinal ernannt.

Rainer Maria Woelki wird zum Kardinal ernannt.

Foto: dapd, dapd

Papst Benedikt XVI. ernennt erneut zwei deutsche Kardinäle. Der neue Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki (55) wird Purpurträger, wie Benedikt am Freitag nach dem Angelus-Gebet in Rom ankündigte. Auch der von Joseph Ratzinger geschätzte jesuitische Theologe und langjährige Berater der Glaubenskongregation, Karl Josef Becker, soll in den höchsten Rang nach dem Papst erhoben werden.

Insgesamt erhebt Benedikt "mit großer Freude" 22 Kirchenmänner aus Europa, Asien sowie Amerika zu Purpurträgern. Davon sind 18 unter 80 Jahre alt; sie könnten also einen neuen Papst mitwählen. Vor den neuen Ernennungen war die Zahl der "Papstwähler" auf 108 gesunken.

Die Kardinäle sind die höchsten Würdenträger nach dem Papst und dessen wichtigste Ratgeber. Sie wählen das Kirchenoberhaupt traditionell aus ihrer Mitte, Kandidaten von außen sind aber möglich.

Die Zeremonie der Ernennung, das Konsistorium, werde für den 18.
Februar im Vatikan vorbereitet, teilte Benedikt mit. Woelki wird mit der Ernennung der jüngste Kardinal in der katholischen Kirche sein.

Es ist das bereits vierte Konsistorium in Benedikts Pontifikat.
Bei seinem dritten Konsistorium hatte Joseph Ratzinger im November 2010 auch den Münchner Erzbischof Reinhard Marx und den deutschen Theologen Walter Brandmüller in den Kardinalsstand erhoben.

Der gebürtige Kölner Woelki trat sein Amt in Berlin 2011 an. Er war Nachfolger des gestorbenen Kardinals Georg Sterzinsky. Woelki hatte beim Papstbesuch in Deutschland im vergangenen Jahr im Berliner Olympiastadion eine viel beachtete Rede gehalten. Er hatte sich als neuer Erzbischof einer relativ kleinen Katholikengemeinde kritischen Fragen wegen angeblicher Nähe zum konservativen Opus Dei und zu seiner Haltung Schwulen und Lesben gegenüber stellen müssen.

Nun neun deutsche Kardinäle im Kollegium

Mit Woelkis und Beckers Erhebung in den Kardinalsrang steigt die Zahl der deutschen Kardinäle in diesem angesehenen Kollegium auf neun. Sechs von ihnen sind unter 80 Jahre alt und damit bei einer künftigen Papstwahl stimmberechtigt.

Der Jesuitenpater Becker ist über 80, der emeritierte Professor an der Päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom darf damit nicht wählen. Er hat über Jahrzehnte die früher von Ratzinger geleitete Glaubenskongregation beraten und war an den Annäherungsgesprächen des Vatikans mit der erzkonservativen Pius-Bruderschaft beteiligt gewesen.

Auffallend ist, dass von den 22 neuen Kardinälen allein 10 aus der römischen Kurie kommen und 16 aus europäischen Ländern stammen. Der stark um eine Neuevangelisierung bemühte Benedikt stärkt so mit den Ernennungen den europäischen Anteil unter den bisher 192 Kardinälen.

Benedikts Vorgänger Paul VI. hatte zwar im Jahr 1968 festgelegt, dass die Höchstzahl der wahlberechtigten Kardinäle nicht über 120 betragen dürfe. Das wird aber auch als eine Soll-Regel verstanden. Es steht dem Papst frei, mehr Kardinäle zu ernennen. Erst mit der Vollversammlung der Kardinäle werden die Neuernennungen auch rechtswirksam. Die Neuen erhalten während dieser Feier von Benedikt ihr Ernennungsdekret und das rote Birett als Kopfbedeckung.

(dpa)
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