Messe im Vatikan Papst Franziskus spricht Märtyrer heilig

Vatikanstadt · Papst Franziskus hat die ersten Heiligsprechungen seines Pontifikats vollzogen. Bei einer Festmesse auf dem Petersplatz erhob er unter dem Applaus von mehreren Zehntausend Gläubigen den Märtyrer Antonio Primaldo und seine 800 Gefährten, die im Jahr 1480 im süditalienischen Otranto von Muslimen getötet wurden, zur Ehre der Altäre.

Das erste Osterfest mit Papst Franziskus
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Weiter sprach er die kolumbianische Ordensgründerin Laura di Santa Caterina da Siena Montoya y Upegui (1874-1949) und die Mexikanerin Maria Guadalupe Garcia Zavala (1878-1963) heilig. Die Heiligsprechung erfolgte in einer kurzen Zeremonie zu Beginn der Messe.

Antonio Primaldo und seine 800 Gefährten waren 1480 beim Überfall der Osmanen auf Otranto hingerichtet worden, weil sie einen Übertritt zum Islam ablehnten. 25 Jahre nach der Eroberung Konstantinopels (1453) und dem Ende des byzantinischen Reichs hatten die Türken ihr Flotte gegen Italien geschickt und nahmen die apulische Stadt im äußersten Stiefelabsatz unter Beschuss.

Zunächst richteten sie ein Blutbad in der Kathedrale an, in die sich der Klerus mit einigen Hundert Menschen geflüchtet hatte. Danach forderten sie den mit der Stadtführung beauftragten Schneider Antonio Pezzulla - genannt "Primaldo" - auf, sich zu ergeben und sich dem Islam anzuschließen.

Als er dies ablehnte, wurde er am 14. August gemeinsam mit mindestens 800 Bewohnern enthauptet. Nach der Befreiung Otrantos ein Jahr später durch Alfonso von Aragon wurden die der Überlieferung nach unverwesten 800 Leichen in der Kathedrale der Stadt beigesetzt.

1771 wurde der Kult zur Verehrung der Patrone von Otranto durch Papst Clemens XIV. offiziell bestätigt. Im Jahre 2007 wurden sie von Benedikt XVI. als Märtyrer anerkannt, die aus Hass gegen den christlichen Glauben getötet worden waren.

(KNA/csi)
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