Festmesse im Petersdom Papst ruft für 2008 zu Schutz der Familie auf

Vatikanstadt (RPO). Papst Benedikt XVI. hat das neue Jahr mit einer Festmesse im Petersdom eröffnet und dabei zum Einsatz für die Familie und den Frieden aufgerufen. Wirklicher Friede sei "keine bloße Errungenschaft des Menschen oder Frucht politischer Verträge", sondern vor allem ein "göttliches Geschenk", das erfleht und zugleich geduldig vorangebracht werden müsse, sagte der Papst.

 Papst Benedikt XVI. bei der Messe im Petersdom

Papst Benedikt XVI. bei der Messe im Petersdom

Foto: AP, AP

Die Menschheit müsse sich an den Werten orientieren, aus denen auch jede familiäre Gemeinschaft lebe, sagte Benedikt XVI. Die auf die Ehe zwischen Mann und Frau gegründete natürliche Familie sei die "Wiege des Lebens und der Liebe" und "die erste und unersetzliche Erzieherin zum Frieden". Wer die Rechte der Familie bedrohe, bedrohe die Fundamente des Friedens.

Für 2008 appellierte er zu mehr Anstrengungen für den Weltfrieden. Er verwies auf die Verabschiedung der UN-Menschenrechtserklärung vor 60 Jahren, auf den an diesem Neujahrstag zum 40. Mal begangenen Weltfriedenstag sowie auf die Charta der Familienrechte, die vor 25 Jahren vom Vatikan angenommen wurde.

Friedensbewegungen zu weiterem Engagement ermutigt

Beim Angelusgebet auf dem übervollen Petersplatz ermutigte der Papst die kirchlichen Friedensbewegungen, ihre Arbeit weltweit fortzusetzen. Benedikt XVI. erinnerte an die Verantwortung vor Gott, der die "ursprüngliche Quelle der eigenen und der fremden Existenz" sei. Daraus entspringe die "Verpflichtung, die Menschheit zu einer wahren Gemeinschaft des Friedens zu machen".

In deutscher Sprache wünschte der Papst "Gottes Segen für ein gutes und friedvolles neues Jahr". Einen eigenen Gruß richtete er an die Sternsinger, deren 50. Aktion am Mittwoch bundesweit in Speyer eröffnet wird. Zu dem Jubiläum war eine Gruppe von 44 Kindern aus dem Rheinland nach Rom gereist.

Ökologisches Handeln gefordert

In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag ruft der Papst ebenfalls zum Schutz der Familie sowie zu gemeinsamem ökologischen Handeln auf. In dem Schreiben mit dem Titel "Die Menschheitsfamilie, eine Gemeinschaft des Friedens" rügt Benedikt XVI. zudem staatliche Willkür in der internationalen Politik und ein oft praktiziertes Recht des Stärkeren. Er mahnt die Einhaltung völkerrechtlicher Normen an und äußert sich besorgt über die "Spirale der Gewalt" im Mittleren Osten, die immer mehr Staaten bedrohe.

Am Silvesterabend hatte Benedikt XVI. 2007 mit einem feierlichen Abendgebet verabschiedet. Dabei rief er die Katholiken zu Hoffnung für das kommende Jahr aus dem Vertrauen auf Christus auf. Es sei ein "Defizit der Hoffnung und des Vertrauens ins Leben, das das verborgene Übel der modernen westlichen Gesellschaft darstellt".

(afp)
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