Paris Angreifer vor Polizeiwache hatte deutsche Sim-Karte

Paris · Der Angreifer auf ein Pariser Polizeirevier hatte ein Handy mit einer deutschen SIM-Karte bei sich. Das Handy werde nun ausgewertet, sagte der Pariser Staatsanwalt François Molins.

Paris: Tödliche Schüsse vor Kommissariat
6 Bilder

Tödliche Schüsse vor Pariser Kommissariat

6 Bilder

Ermittlern zufolge hatte der wegen eines Diebstahls 2013 in Südfrankreich polizeibekannte Mann damals angegeben, sich in der Vergangenheit auch in Deutschland und Italien aufgehalten zu haben.

Die Identität des am Donnerstag vor einem Pariser Polizeirevier erschossenen Angreifers sei noch unklar, betonte Molins auf dem Radiosender France Inter. Zwar stimmen seine Fingerabdrücke mit denen des Manns überein, der wegen des Diebstahls 2013 polizeibekannt ist; damals gab er sich als 1995 in Casablanca geborener Marokkaner namens Sallah Ali aus.

"Ich bin überhaupt nicht sicher, dass die Identität, die er angegeben hat, echt ist", sagte Molins aber. In dem Bekennerschreiben, das bei der Leiche des erschossenen Angreifers gefunden wurde, bezeichne der Mann sich selbst als Tunesier.

Der Mann hatte am Jahrestag des islamistischen Anschlags auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" ein Polizeirevier attackiert und dabei "Allahu Akbar" (Gott ist groß) geschrien. Er war mit einem Metzgerbeil bewaffnet und trug eine Sprengstoffgürtel-Attrappe. Polizisten erschossen den Mann.

Bei der Leiche wurde ein Bekennerschreiben mit einer Fahne der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gefunden, in dem der Mann IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi die Treue schwört. In Frankreich herrscht insbesondere nach den Anschlägen vom 13. November mit 130 Toten Angst vor neuen islamistischen Attentaten.

(lukra / afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort