Konservative lenken um Polen will Müttern schwer behinderter Kinder 1000 Euro zahlen

Warschau · Nachdem die nationalkonservative Regierung im katholisch geprägten Polen überraschend von einem Abtreibungsverbot abgerückt war, setzt sie sich nun auch für die Unterstützung schwieriger Schwangerschaften ein.

 Schon um die geplanten Anti-Abtreibungsgesetze gab es massive Proteste in Polen, die zum Schwenk der Regierung führten.

Schon um die geplanten Anti-Abtreibungsgesetze gab es massive Proteste in Polen, die zum Schwenk der Regierung führten.

Foto: dpa, sko bm

Bei der Geburt eines schwer behinderten oder lebensgefährlich kranken Kindes sollen Frauen künftig umgerechnet 1000 Euro erhalten. Bis Jahresende sollen weitere Maßnahmen folgen, kündigte Regierungssprecher Rafal Bochenek laut Nachrichtenagentur PAP am Mittwoch an.

Die neuen Maßnahmen sind im Gesetzentwurf "Pro Leben" enthalten, der jetzt von der polnischen Regierung angenommen und ins Parlament weitergeleitet wurde. Die Änderungen hatten die Nationalkonservativen vor rund einem Monat angekündigt, um Befürworter des von ihnen verworfenen Abtreibungsverbots milde zu stimmen.

Das Gesetz zum Abtreibungsverbot, das auch Haftstrafen vorsah, war von einer Bürgerbewegung ins Parlament eingebracht worden. Die Abgeordneten nahmen den Entwurf in erster Lesung an, verwarfen ihn aber eilig wieder, als Zehntausende Frauen demonstrierten und die PiS-Partei um ihre Wiederwahl bangen musste.

(bur/dpa)
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