Streit um Studiengebühren Wütender Studentenprotest vor Südafrikas Regierungssitz

Pretoria · Bei einem stundenlangen Kräftemessen zwischen wütenden Studenten und Polizisten vor Südafrikas Regierungssitz in Pretoria sind mehrere Journalisten leicht verletzt worden. Die Krawalle am Freitag waren ein neuer Höhepunkt der landesweiten Studentenproteste gegen eine geplante Erhöhung der Studiengebühren.

 Steine und Flaschen werden von wütenden Studenten geworfen.

Steine und Flaschen werden von wütenden Studenten geworfen.

Foto: afp, mlo/VPA

Tausende Hochschüler hatten am Vormittag vor dem Regierungssitz Präsident Jacob Zuma zu einer Erklärung aufgefordert. Sicherheitskräfte brachten gepanzerte Mannschaftswagen und Wasserwerfer auf das Gelände. Über den von einem großen Polizeiaufgebot abgesicherten Zaun vor dem Regierungssitz flogen Steine und Flaschen, ein Reporter wurde nach Angaben des TV-Senders eNCA am Kopf verletzt. Nach Augenzeugenberichten wurden auch weitere Berichterstatter durch gezielte Steinwürfe, aber auch Tätlichkeiten ins Visier genommen.

An mehreren Stellen drangen Studenten auf das Gelände des Regierungssitzes vor. Beobachter beschrieben die Situation als extrem angespannt. Auf TV-Bildern war schwarzer Rauch zu sehen, als einige der Demonstranten Toilettenhäuschen anzündeten. Die Proteste hatten vor anderthalb Wochen in Johannesburg begonnen.

Schon am Mittwoch kam es vor dem Parlament in Kapstadt zu Krawallen, als Studenten Eingangstore durchbrachen. Die Ministerpräsidentin der Westkap-Provinz, Helen Zille, wurde am Freitag bei einem Vermittlungsgespräch von den Studenten ausgebuht. Inzwischen sind alle wichtigen Universitäten des Landes geschlossen.

(dpa)
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