Amsterdam Prostituierte demonstrieren gegen Abschaffung von Schaufenstern
Sexarbeiterinnen und ihre Sympathisanten zogen lärmend mit roten Schirmen und Transparenten durch die Straßen bis zum Rathaus, um ihre Protestschrift zu überreichen.
In Amsterdam haben etwa 200 Menschen gegen die Verdrängung von Prostituierten aus dem angestammten Rotlichtviertel der Stadt protestiert.
Während der Kundgebung blieben einige Schaufenster leer; die Prostituierten hinterließen stattdessen eine Nachricht an Bürgermeister Eberhard van der Laan: "Du stiehlst unsere Jobs."
Stein des Anstoßes ist der Plan der Stadt, das Amüsierviertel mit seinen Kanälen und schmalen Straßen neu zu beleben.
Dazu soll die Zahl der Bordellfenster deutlich reduziert werden, in denen sich spärliche bekleidete Freudenmädchen räkeln und um Freier werben.
Die Stadt kauft die Etablissements auf, und stellt sie unter anderem Modemachern und Designern zur Verfügung. In den vergangenen Jahren wurden so etwa 115 der rund 500 sogenannten Fensterbordelle geschlossen.
Die Prosituierten argumentieren, die großen Fenster böten ihnen bei ihrer Arbeit Sicherheit.
Wenn sie versteckt arbeiten müssten, seien sie vor Übergriffen weniger geschützt.
Die Demonstrantinnen verlangten zudem, auch ihre früheren Läden sollten wieder für sie geöffnet werden.
Bürgermeister van der Laan erklärte den Demonstrantinnen, die Kommune wolle künftig viel weniger Geld für den Kauf der kleinen Bordelle ausgeben als ursprünglich geplant.
Der Protest renne daher offene Türen ein.