Papst besucht Australien Protestbewegung "No-to-Pope" demonstriert gegen Benedikt XVI.

Darwin (RPO). 20 Stunden Flug hat Papst Benedikt XVI. auf sich genommen, um Australien einen neuntägigen Besuch abzustatten, bei dem der 23. Weltjugendtag in Sydney im Mittelpunkt steht. Und nun schlägt ihm deutliche Ablehnung durch Protestler entgegen, die unter dem Motto "No-to-Pope" demonstrieren. Außerdem muß sich das Oberhaupt der katholischen Kirche mit einem weiteren Fall von sexuellem Mißbrauch auseinander setzen.

Der Papst in Australien
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Benedikt XVI. wurde am Sonntag nach seiner Ankunft am Flughafen von Sydney von Australiens Premierminister Kevin Rudd und Sydneys Erzbischof George Pell begrüßt. Der Weltjugendtag dauert vom 15. bis 20. Juli und soll mit einer Papstmesse enden, zu der am kommenden Sonntag mehrere hunderttausend Teilnehmer erwartet werden. Bis zum offiziellen Beginn des Besuchs am Donnerstag will sich Papst Benedikt in einer katholischen Einrichtung am Stadtrand von Sydney erholen.

Schon vor dem Beginn des Papstbesuchs bildete sich eine Protestbewegung unter dem Namen No-To-Pope, in der sich unter anderem Homosexuelle, Atheisten und kircheninterne Papstkritiker zusammenfanden. Sie planen unter anderem die Verteilung von Präservativen, um darauf hinzuweisen, dass ungeschützter Sex zur Verbreitung der Immunschwächekrankheit Aids beiträgt.

Erklärung zu Mißbrauchsfällen erwartet

Der Papst kündigte auf dem 20-stündigen Flug an, er werde sich während seines Aufenthalts in Australien für den sexuellen Missbrauch durch katholische Geistliche entschuldigen. "Wir müssen untersuchen, was an unserem Verhalten unzureichend war", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche vor Journalisten. Auch gelte es, Präventionsmaßnahmen gegen Missbrauch zu entwickeln. "Das Priesterdasein ist unvereinbar mit sexuellem Missbrauch." Am Freitag war in Australien eine Untersuchung wegen sexuellen Missbrauchs gegen einen Priester eingeleitet worden. Benedikt XVI. hatte bereits während seiner USA-Reise im April "tiefe Scham" über das Verhalten pädophiler Priester geäußert und sich mit Missbrauchsopfern getroffen.

Rund ein Viertel der 21 Millionen Australier gehören der katholischen Kirche an. Allerdings gehen weniger als zehn Prozent der Australier regelmäßig zum Gottesdienst. Nach einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung ist der Anteil der Menschen, die sich für nicht oder kaum religiös halten, in Australien besonders hoch.

(afp)
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