Shitstorm gegen Radio24syv Moderator tötet Kaninchen live in der Sendung

Kopenhagen · Um zu provozieren und wachzurütteln, hat ein dänischer Radiomoderator während seiner Sendung ein neun Wochen altes Kaninchen getötet. Im Studio kam es zu einem Tumult, weil eine Tierschützerin versuchte das Tier zu retten.

Der Sender Radio24syv rechtfertigte die Aktion am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter: "Wir haben es nicht um der Unterhaltung willen getan." Es gehe vielmehr um Aufklärung. Tausende Tiere würden täglich getötet, damit Menschen sie essen könnten. Es gehe darum, auf die grausamen Methoden der Agrarwirtschaft aufmerksam zu machen.

Der Gastgeber der Sendung, Moderator Asger Juhl, hatte das Kaninchen namens Allan am Montag während der Sendung mit mehreren Schlägen mit einer Luftpumpe auf den Kopf getötet. Damit habe die "Heuchelei" der Dänen beim Tierschutz entlarvt werden sollen, twitterte der Sender.

Im Studio kam es zu einem Tumult, als Reality-Showstar und Tierrechteaktivistin Linse Kessler versuchte, das Kaninchen zu retten und Juhl mehrmals durch das Studio jagte, bevor sie es verlassen musste. Auf ihrer Facebook-Seite schrieb Kessler, sie hätte das Tier fassen und Juhl entwinden könne, habe aber gefürchtet, dass es dadurch noch größeren Schaden erlitten hätte.

”Jeg har faktisk mere respekt for dyreliv, end jeg har for menneskeliv”Sådan sagde stifteren af Facebook-gruppen ”Boykot Radio24syv”, André Lyon Schade, da Reporterne tidligere havde Kristoffer Eriksen i studiet for at argumentere for at slå kaninen Allan ihjel.Har du også mere respekt for dyreliv?

Juhl bestritt im Fernsehen, dass das Kaninchen Qualen erlitten habe: Er habe es so hart geschlagen, dass es zu einem Genickbruch gekommen sei. Die Technik habe ihm ein erfahrener Tierpfleger im Zoo von Aalborg gezeigt, sagte er TV2. Das tote Tier habe er zu Hause zusammen mit seinen sechs und acht Jahre alten Kindern gehäutet, zerlegt und zu einem Schmorgericht zubereitet, das sie gemeinsam mit Ko-Moderator Kristoffer Eriksen abends gegessen hätten. Auch der Chef des Senders verteidigte die Aktion in Interviews entschieden.

Im Internet waren die Ansichten über die Aktion geteilt: "Provozieren und für sich selbst werben", twitterte ein Nutzer. Ein anderer schrieb: "Wie wäre es, wenn sich die Leute genauso über ertrunkene Flüchtlinge aufregen würden." Zuletzt hatte ein Zoo in Kopenhagen im vergangenen Jahr für Empörung unter Tierfreunden gesorgt, als eine gesunde Giraffe namens Marius getötet und zur Verfütterung an andere Zootiere vor den Augen von Kindern zerlegt wurde.

(AFP)
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