Fünf weitere Festnahmen Belgien sucht weiter nach Terroristen

Brüssel · Auch nach der Festnahme von 16 Verdächtigen geht in Brüssel die Jagd nach mutmaßlichen Terroristen weiter. "Die Operation ist noch nicht beendet, sie muss weitergehen", sagte der belgische Innenminister. Am Montag gab es weitere Festnahmen.

November 2015: Anti-Terror-Einsatz: Polizei riegelt Zentrum von Brüssel ab
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Foto: dpa, h0 bjw

Am Montag fasste die belgische Polizei fünf weitere Verdächtige. Sie würden nun ebenso wie die 16 am Sonntagabend bei einem Großeinsatz Festgenommenen von der Polizei verhört, teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel am Montag mit.

Zudem seien am Morgen fünf zusätzliche Hausdurchsuchungen im Raum Brüssel und im Bereich der ostbelgischen Stadt Lüttich durchgeführt worden, hieß es. Bei einer Durchsuchung am Sonntagabend seien 26.000 Euro sichergestellt worden.

Terrorwarnung: Brüssel wirkt wie ausgestorben
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Der meistgesuchte Top-Verdächtige ist Salah Abdeslam (26), der sich in Brüssel aufhalten soll. Vermutlich war Abdeslam an den Pariser Attentaten mit insgesamt 130 Toten beteiligt. Nach ihm wird international gefahndet.

Ein Vorfall mit einem BMW im Raum Lüttich steht nach Angaben der Staatsanwaltschaft "in keinerlei Verbindung" mit der laufenden Operation. Der Fahrer des Wagens hatte bei einer Polizeikontrolle die Flucht ergriffen. Die Zeitung "La Libre Belgique" hatte berichtet, es könne sich um den gesuchten Salah Abdeslam handeln.

Belgien: Höchste Terrorwarnstufe in Brüssel
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Höchste Terrorwarnstufe in Brüssel

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Weiter höchste Terrorwarnstufe

Die Terrorgefahr ist nach Worten des Innenministers Jan Jambon immer noch hoch. Im Gespräch mit dem Sender VRT forderte Jambon die Menschen auf, nicht in Panik zu verfallen: "Das ökonomische und soziale Leben muss weitergehen."

Der Brüsseler Problem-Stadtteil Molenbeek
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Der Brüsseler Problem-Stadtteil Molenbeek

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Foto: afp, ed/nb

Unterdessen steht das öffentliche Leben in der belgischen Hauptstadt wegen der Terrorgefahr auch am Montag in großen Teilen still. Am dritten Tag in Folge ist die U-Bahn in der Millionenstadt komplett geschlossen, nur Busse und Straßenbahnen fahren. Zu Beginn der Arbeitswoche waren Schulen, Universitäten und Kinderkrippen zu. Einige Unternehmen empfahlen ihren Mitarbeitern, von zuhause aus zu arbeiten. Auch Märkte und Sportereignisse waren abgesagt worden.

Die EU-Institutionen waren geöffnet, allerdings galten verschärfte Sicherheitsvorkehrungen und Personenkontrollen. Der Bahnhof Brüssel-Schuman, der sich direkt unter dem Gebäude der EU-Kommission befindet, blieb geschlossen.

Am Mittag wird das nationale Krisenzentrum die Lage neu bewerten. Am Nachmittag tagt wieder der nationale Sicherheitsrat aus Regierung, Polizei und Sicherheitsbehörden, um über weitere Maßnahmen zu beraten.

(lsa/dpa)
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