Ärger um Kochrezept Reis-Rezept beschert Jamie Oliver "Shitstorm" aus Afrika
London · Wenn es eine Sache gibt, über die man sich mit Westafrikanern nicht streiten sollte, dann ist es ihr Jollof-Reis. Das lassen zumindest die Reaktionen im Netz erahnen, die Starkoch Jamie Oliver jetzt über sich ergehen lassen muss.
Jamie Oliver zu Gast in Düsseldorf
Jollof Reis ist für Ghanaer in etwa so heilig, wie Paella für die Spanier, Flammkuchen für die Elsässer oder Sushi für die Ostasiaten. Das traditionelle Gericht wird - vergleichweise simpel - mit Tomaten, Paprika, Hühnerfleisch, Pfeffer und etwas Chili zubereitet. Jamie Olivers Interpretation fällt dagegen etwas gewagter aus. Er ergänzt die üblichen Zutaten um Zitronengras, Petersilie und Koriander. Außerdem verwendet er nur Cherrytomaten, anstatt wie in Afrika üblich, verschiedene Tomaten zu verwenden - für Verteidiger der afrikanischen Küche offenbar ein Grund zur Aufregung.
We West Africans will not take this lightly! #jollofgate
Nachdem das Rezept schon drei Monate mehr oder weniger unbeachtet auf der Facebookseite des britischen Kochs zu sehen war, entwickelte sich in den letzten 24 Stunden ein regelrechter Internet-Hype um das Reisgericht. Afrikanische Foodblogger und aufgebrachte Internetnutzer aus der Region hinterließen dem Starkoch rund 4500 Kommentare in den Sozialen Netzwerken. Bei Twitter ist die Diskussion unter dem Hashtag "#jollofgate" zu finden.
So schrieb zum Beispiel Twitter-Nutzerin Sedinam A. Gadzekpo: "Wir Westafrikater nehmen das nicht auf die leichte Schulter". Andere Nutzer dagegen waren von Oliver's Interpretation zwar angetan, sagten aber, das Ganze hätte nichts mit dem ursprünglichen Gericht zu tun.
I have no idea what Jamie Oliver prepared but I can tell u it's not Jollof. It's probably something delicious but not Jollof #jollofgate
Unterdessen hat sich ein Sprecher von Jamie Oliver zu der Angelegenheit geäußert. Es sei nie seine Absicht gewesen, jemanden mit dem Gericht zu nahe zu treten, ließ der Starkoch ausrichten.
