"Do it for Denmark" Reiseveranstalter ruft die Dänen auf, mehr Sex zu haben

Kopenhagen · Kann Sex die Zukunft Dänemarks retten? Diese Frage stellt das Reiseunternehmen Spies Reisen in seiner neuen Werbekampagne. Seine Prognose: Wenn die Dänen mehr Sex haben, werden mehr Kinder geboren und die Überalterung der dänischen Bevölkerung gestoppt. Um dieses Ziel zu erreichen, lockt Spies Reisen mit einem verrückten Gewinnspiel.

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Foto: tripadvisor

"Dänemark steckt in der Krise. Unsere Geburtenrate ist auf einem 27-Jahres-Tief angelangt. Wir bei Spies Reisen machen uns Sorgen". So lauten die ersten Sätze auf der Internetseite der Werbekampagne mit dem schönen Titel "Do it for Denmark", mit der der dänische Reiseveranstalter Spies Reisen seine Landsleute dazu aufruft, mehr Sex zu haben.

Was zunächst wie ein Scherz klingt, ist von dem Unternehmen ernst gemeint: "Weniger Dänen bedeutet weniger Unterstützung für die alternde Bevölkerung - und, tragischerweise, weniger Urlauber für uns", heißt es weiter. Der Reisekonzern macht sich also wirklich Sorgen - die Frage ist nur, ob der Kampf gegen die Überalterung der dänischen Bevölkerung oder die Sicherung seines Umsatzes dabei schwerer wiegt.

Gewinnspiel soll Lust auf Sex machen

Wie dem auch sei: Das Reiseunternehmen zögert nicht, sondern handelt. Angeblich haben (nicht näher genannte) Studien gezeigt, dass die Dänen im Urlaub 64 Prozent mehr Sex haben als im Alltag. Deshalb wittert Spies Reisen nun offenbar Profit und schlägt romantische Städtetrips als Lösung des Problems der niedrigen Geburtenrate in Dänemark vor.

Tatsächlich ist die Geburtenrate in Dänemark seit Jahren rückläufig. EU-weit werden derzeit nur in Deutschland noch weniger Kinder geboren als in dem skandinavischen Land. Doch das soll sich, wenn es nach dem Reiseunternehmen geht, bald ändern. Um den Wandel in Schwung zu bringen, können Reisende bei Spies Reisen im Rahmen seiner Werbekampagne einen romantischen Kurzurlaub gewinnen. Die Details erklären die Webseite und ein Video (in dänischer Sprache).

So funktioniert das verrückte Gewinnspiel

Der Wettbewerb funktioniert folgendermaßen: Wer bei Spies Reisen einen romantischen Städtetrip bucht, kann am Gewinnspiel teilnehmen. Der Reiseveranstalter schlägt seinen Kunden eine Auswahl an besonders malerischen Städten wie Paris, Berlin, London und Barcelona vor. Pärchen, die am Gewinnspiel teilnehmen wollen, bekommen außerdem einen Rabatt auf ihre Buchung. Allerdings gibt dabei es eine seltsam anmutendeTeilnahmebedingung: Bei der Buchung muss das Datum eingegeben werden, an dem die letzte Menstruation der Frau begonnen hat. Spies Reisen errechnet dann die beste Zeit für die Reise - nämlich den Zeitraum, in dem die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, bei der Frau am höchsten ist.

Im zweiten Schritt des Wettbewerbs geht es dann in den Urlaub. Dort sollen die Teilnehmer die "Magie der Stadt", wie Spies Reisen schreibt, auf sich wirken und ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen. Denn nur, wer ein paar Wochen nach dem Urlaub ein Foto von einem positiven Schwangerschaftstest an das Reiseunternehmen schicken kann, gewinnt.

Damit es mit der Schwangerschaft auch ganz sicher klappt, gibt es auf der Webseite der Werbekampagne außerdem noch Tipps, mit denen die Chancen, schwanger zu werden, steigen sollen: Da wird dazu geraten, das "Projekt Baby" ohne Stress anzugehen und vor dem Urlaub an der körperlichen Fitness zu arbeiten. Männer, so der Rat von Spies Reisen, sollten keine engen Hosen tragen.

Zu gewinnen: Ein 3-Jahres-Vorrat Windeln

Und was gibt es zu gewinnen? "Ein wunderschönes Baby zu bekommen ist selbst schon ein Preis", findet Spies Reisen auf der Webseite der Werbekampagne. Vom Reiseveranstalter gibt es für das Gewinner-Pärchen, sozusagen "on top", einen 3-Jahres-Vorrat an Windeln, einen Kinderwagen im Wert von 9.999 Euro und einen Familien-Urlaub im Wert von 25.000 Euro.

Ob die verrückte Werbeidee Wirkung zeigt und die Geburtenrate in Dänemark tatsächlich steigt, kann wohl frühestens in neun Monaten bewertet werden.

Ukrainerinnen: "Lass keinen Russen ran!"

Während in Dänemark also bald wahrscheinlich mehr Sex auf dem Programm steht, ruft eine Gruppe ukrainischer Frauen in einer Facebook-Kampagne ihre Landsfrauen dazu auf, keinen Sex mehr mit russischen Männern zu haben. Dazu posieren sie mit T-Shirts, auf denen zwei Hände eine Vagina formen.

Es ist ihre Form des Protestes gegen die Annexion der Krim durch Russland. Katerina Venzhik, eine der Organisatorinnen der Kampagne, erklärte ihr Ziel gegenüber der Welt: "Das provokative Motto ist ein Versuch, die Aufmerksamkeit auf das Chaos zu lenken, das die Russen auf der Krim anrichten: Es gibt Entführungen, die Rechte der Tataren werden eingeschränkt und sie verhindern journalistische Berichterstattung", so Venzhik.

Das Geld, das die Initiative mit dem Verkauf der T-Shirts verdient, will sie der ukrainischen Armee spenden.

(lsa)
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