Fotos Richtig oder falsch?: Klischees über Griechen
Wir kennen Griechenland aus dem Urlaub und viele Griechen als unsere Nachbarn in Deutschland. Und natürlich gibt es über sie wie bei jeder Nation Vorurteile und Klischees. Und nicht wenige stimmen sogar. Wir haben bei Griechen nachgefragt und klären auf!
Gyros, Lammkeule, Souvlaki: Griechen essen fast nur Fleisch. Stimmt nur bedingt: Zwar essen sie Griechen im europäischen vergleich viel Fleisch, aber eben auch Salate, Gemüse, Fisch. Selbst Veganer behaupten: So satt wie in Griechenland bin ich noch nie geworden… Man muss einfach nur die Salate und von den zahlreichen Beilagen bestellen.
Alle Griechen heißen Kosta, Niko, Jianni oder Dimitri. Falsch: In der griechischen Fußball-Nationalmannschaft gibt’s 15 verschiedene Vornamen. Allerdings auch vier Mal Kosta.
Den Nationaltanz Sirtaki gibt’s schon seit der Antike. Falsch: Die Schrittfolge des Sirtaki wurde erstmals 1964 zur Filmmusik von Mikis Theodorakis für den Film „Alexis Sorbas“ choreographiert, angeblich um dem für griechische Tänze wenig begabten Hauptdarsteller Anthony Quinn die Darstellung zu erleichtern.
Die Griechen nehmen es nicht so genau mit der Pünktlichkeit. Stimmt natürlich nicht: Sie haben nur eine andere Wahrnehmung von Pünktlichkeit und den Begriff „südländisch“ definiert.
Griechen trinken viel Ouzo. Stimmt: Wobei es regionale Unterschiede gibt, und Ouzo nicht gleich Ouzo ist. Griechen legen viel Wert auf die Qualität.
Griechen geht nichts über die Familie. Stimmt: Auch wenn es manchmal gar nicht so erwünscht ist, auf jeden Fall geht nichts an der Familie vorbei. Der Zusammenhalt ist traditionell groß, das Interesse (manche sagen auch die Neugierde) am Leben der Verwandten ebenfalls. Erwachsene Kinder wohnen noch lange bei ihren Eltern - in Sachen "Hotel Mama" nur getoppt von Italien. Und das war auch vor der schweren Wirtschaftskrise so.
Griechen können nicht organisieren oder vorausplanen. Das ist ein Missverständnis: Sie organisieren anders und sind flexibel, was Pläne angeht. Wozu also langfristig etwas planen, wenn es spontan auch klappt? Dafür sind Griechen Weltmeister darin, wenn etwas nicht „nach Plan“ läuft und finden abenteuerliche Lösungen, auf die in Deutschland niemand kommen würde.
Die Greichen sind besonders gastfreundlich. Stimmt: Vor allem auf Inseln wie Kreta oder Rhodos sind die Einheimischen extrem gastfreundlich. Wobei das dort keine besondere Eigenschaft sondern „normal“ ist - es kommt einem Touristen nur gastfreundlich vor, weil man das aus Deutschland nicht so gewohnt ist.
Die Griechen spielen bei der EM mit maximal einem Stürmer in der Aufstellung. Falsch: Neben Gekas sind auch die gesetzten Spieler Salpingidis und Samaras Stürmer. Mit Katsouranis spielte ein offensiver Mittelfeldspieler zum Teil sogar schon als Innenverteidiger. Und immerhin hat Griechenland in der Vorrunde schon ein Tor mehr geschossen als die Niederländer, die Weltklasse-Spieler wie Van Persie oder Huntelaar in ihren Reihen haben.