Vertrauter von Putin-Kritiker Beresowski Russischer Exilant tot in London aufgefunden

London · Ein russischer Exilant ist tot in London aufgefunden worden. Das berichteten britische Medien am Dienstag. Bei dem Toten handle es sich um einen früheren Geschäftspartner des Kreml-Kritikers Boris Beresowski, der seinerseits 2013 nahe London tot aufgefunden worden war.

 In diesem Haus in London wurde Nikolai Gluschkow tot aufgefunden.

In diesem Haus in London wurde Nikolai Gluschkow tot aufgefunden.

Foto: ap

Die britische Anti-Terror-Polizei leitete nach eigenen Angaben eine Untersuchung zu dem neuerlichen Todesfall ein. Zudem lässt Großbritannien etwa 14 Todesfälle im Land mit einer möglichen Verbindung nach Russland erneut untersuchen. Das kündigte Innenministerin Amber Rudd am Dienstag in London an. Die Todesfälle reichen teils mehr als zehn Jahre zurück.

Darunter sind auch prominente Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, etwa der Oligarch Boris Beresowski. Ein Vertrauter Beresowskis, der Geschäftsmann Nikolai Gluschkow, wurde jetzt tot in seinem Haus in London entdeckt. Die Todesursache war am Dienstag noch unklar.

Unter anderem hatte Gluschkow für die russischen Großkonzerne Avtovaz und Aeroflot gearbeitet. 2004 war er zu drei Jahren und drei Monaten Haft nach Vorwürfen von Betrug und Geldwäsche verurteilt worden. 2010 erhielt er in Großbritannien Asyl.

Im Fall Gluschkow sieht die Polizei aber derzeit keine Verbindung zu dem Attentat auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter. Die beiden waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie befinden sich nach britischen Angaben in einem kritischen Zustand. Bei dem Attentat war das in der früheren Sowjetunion produzierte, extrem gefährliche Nervengift Nowitschok verwendet worden.

(csr/AFP)
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