Schüsse auf Michael Brown Polizist hatte Angst um sein Leben

Ferguson · Der weiße Polizist, der im Sommer nahe der US-Metropole St. Louis den schwarzen Jugendlichen Michael Brown erschoss, hat seine Tat mit der Angst um sein Leben begründet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Eine Anklage ist bisher noch nicht erhoben worden.

 Nach den Schüssen auf den 18-Jährigen war es in St. Louis und Ferguson zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen.

Nach den Schüssen auf den 18-Jährigen war es in St. Louis und Ferguson zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen.

Foto: ap

Ermittlern sagte Darren Wilson, Brown habe während eines Gerangels in dem Polizeiauto nach seiner Dienstwaffe gegriffen, berichtete die Zeitung "The New York Times" auf ihrer Webseite am Freitagabend. Der Polizist habe aber nicht erklärt, warum er mehrfach auf Brown geschossen habe, nachdem er aus seinem Wagen ausgestiegen war, hieß es weiter.

Die Ermittlungen gegen Wilson halten an, eine Anklage ist bisher nicht erhoben worden. Vor dem tödlichen Zwischenfall in dem Vorort Ferguson war der derzeit beurlaubte Polizist dort drei Jahre lang Streife gefahren. Am 9. August stieß er auf Brown und einen Freund, die sich auf dem Rückweg von einem Laden zu Browns Haus befanden. Dem Zeitungsbericht zufolge sagte Wilson den Ermittlern, Brown habe ihn in sein Polizeiauto gestoßen, und im Wageninneren hätten die beiden um seine Waffe gekämpft.

Augenzeuge berichteten allerdings, Brown habe die Hände hochgehalten, als Wilson mit der Waffe auf ihn zukam und mehrfach schoss. Der Vorfall löste wochenlange Proteste gegen Rassismus aus. Das US-Justizministerium will nun auch klären, ob die Polizei in Ferguson Menschenrechte verletzt und ob die Beamten diskriminierend und besonders gewalttätig gegen die schwarze Bevölkerung vorgehen. Von den rund 21 000 Einwohnern sind zwei Drittel Schwarze, doch unter den mehr als 50 Polizisten gibt es lediglich drei schwarze Beamte.

(ap)
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