"Grenze des Machbaren" Schweden garantiert Flüchtlingen keine Unterkunft mehr

Stockholm · Schweden ist nicht mehr in der Lage, jedem ankommenden Flüchtling einen Platz zumindest in einer Notunkerkunft zu garantieren. Migrationsminister Morgan Johansson sagte, Neuankömmlinge hätten die Wahl, entweder nach Dänemark oder Deutschland zurückzukehren oder sich selbst eine Unterkunft zu suchen.

 Flüchtlinge warten in Kiel in Schleswig-Holstein auf ihre Überfahrt nach Schweden. Doch ob sie in Schweden eine Unterkunft bekommen, ist ungewiss.

Flüchtlinge warten in Kiel in Schleswig-Holstein auf ihre Überfahrt nach Schweden. Doch ob sie in Schweden eine Unterkunft bekommen, ist ungewiss.

Foto: dpa, reh jai

"Wir haben die Grenze des Machbaren erreicht", sagte der Minister am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz. Er hoffe, die Nachricht habe einen dämpfenden Effekt auf die Zahlen der ankommenden Flüchtlinge.

Inzwischen kommen täglich 1500 neue Asylbewerber in Schweden an. Darunter seien viele, die zuvor in Deutschland in Zelten untergebracht waren und sich angesichts der verschärften Aufnahmebedingungen entschieden hätten, nach Schweden weiter zu reisen, sagte Johansson. In der Region Rostock sollen sich nach Angaben der schwedische Einwanderungsbehörde 5000 Menschen aufhalten, die nach Schweden wollten. Die Behörde hatte früher am Tag an die Kommunen appelliert, mehr Plätze, zum Beispiel in Sporthallen, zur Verfügung zu stellen.

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(lsa/dpa)
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