Aufklärung in der Schule Schweizer entscheiden per Referendum über Sexualkundeunterricht

Genf · Die Schweizer dürfen sich in den kommenden Monaten per Referendum zum Sexualkundeunterricht in Schulen und Kindergärten äußern.

 Die Volksinitative fordert, dass Schüler später mit dem Thema Sexualität konfrontiert werden.

Die Volksinitative fordert, dass Schüler später mit dem Thema Sexualität konfrontiert werden.

Foto: dpa, Franziska Kraufmann

Eine von der konservativen Rechten eingebrachte Volksinitiative zum "Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule" erreichte die nötigen 100.000 Unterschriften, wie die Schweizer Bundeskanzlei am Montag bekannt gab. Damit muss eine Volksabstimmung angesetzt werden. Das Datum dazu steht noch nicht fest.

Die Initiatoren schreiben sich auf die Fahnen, Kinder vor einer "Sexualisierung durch die Schule" schützen und die Rolle der Eltern bei der Sexualerziehung stärken zu wollen. Sie fordern, dass Sexualkundeunterricht erst Kindern ab neun Jahren gegeben wird. Zwischen neun und zwölf Jahren soll er freiwillig sein, erst ab dem vollendeten zwölften Lebensjahr soll es nach dem Willen der Initiatoren verpflichtenden Sexualkundeunterricht geben. Es soll aber möglich sein, Kinder über Missbrauch aufzuklären - allerdings ohne Sexualkunde mit einfließen zu lassen.

Angestoßen hatten die Diskussion mehrere Eltern, die sich erfolgreich gegen sogenannte Sexboxen mit Materialien zur Aufklärung, die an Schulen in Basel aufgestellt worden waren. Unterstützt wurden die Eltern dann von Politikern der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP). Mitte Dezember wurde die Volksinitiative auf den Weg gebracht.

(AFP)
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