Schluss mit Feuerwerk Immer mehr Böller-Verbote in den Niederlanden

Düsseldorf · Bereits 56 Gemeinden des Nachbarlands haben angekündigt, feuerwerksfreie Zonen einzurichten. Das sind 30 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Auch in Deutschland darf nicht überall geböllert werden.

Silvester-Feuerkwerk und Böller: Was ist zu beachten?
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Worauf Sie bei Silvester-Böllern achten müssen

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Foto: AP

Mit Böllern und Raketen ins neue Jahr? Was lange als unangefochtene Tradition galt, scheint zumindest in den Niederlanden immer öfter verboten zu werden. Mindestens 56 der insgesamt 281 Gemeinden wollen zu Silvester feuerwerksfreie Zonen einrichten, das sind 30 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Wie eine Umfrage der niederländischen Zeitung AD ergeben hat, führen dieses Jahr auch größere Städte wie Groningen, Amersfoort, Alkmaar und Dordrecht die Null-Knaller-Zonen ein.

Vor allem um Altersheime und Krankenhäuser, Streichelzoos und Schulen werden die Sicherheitsbereiche eingerichtet. Aber auch in Geschäftsstraßen, Parkanlagen oder der Nähe von Tankstellen sollen die Verbote greifen. Die Gemeinde Zeist (Provinz Utrecht) hat laut AD.nl sogar das Abbrennen von Feuerwerk um Flüchtlingsheime verboten, da die Asylsuchenden Angst bekommen könnten. In Alkmaar und Hilversum muss es im gesamten Zentrum ruhig bleiben.

Übertrieben? Gemeinden, die bereits im vergangenen Jahr zu den Maßnahmen gegriffen haben, scheinen mit dem Ergebnis zufrieden zu sein: Fast alle haben auch für den kommenden Jahreswechsel Verbotszonen angekündigt. Bei der Beschwerdestelle Vuurwerkoverlast, eine Initiative von 20 GrünLinks-Fraktionen in den Niederlanden, sind schon mehr als 71.000 Meldungen von Menschen, die sich an dem Feuerwerk stören, eingegangen. Tendenz: steigend.

Auch in Deutschland darf nicht überall nach Belieben geböllert werden: Bundesweit ist das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern seit dem 1. Oktober 2009 verboten. So ist auch in der Tübinger Altstadt Feuerwerk unter Strafe gestellt. Dort hatte es vor einigen Jahren bei dem Brand eines Fachwerkhauses am Marktplatz einen Schaden in Millionenhöhe gegeben.

(lukra)
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